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Sport: Schnell und treffsicher

Wilhelm siegt im Biathlon-Weltcup, Groß Zweiter

Antholz - Kati Wilhelm konnte sich nach dem dritten Saisonsieg in Antholz ihre überragende Form selbst nicht erklären. „Die Laufform ist der Hammer. Ich laufe eine gute Technik, einen schönen langen Schritt. Und das sogar in der Höhe von Antholz. Das ist phänomenal“, sagte die Weltcup-Spitzenreiterin aus Zella-Mehlis im Ziel des Biathlon-Weltcupsprints. Nach 7,5 Kilometern hatte sie trotz eines 14 Sekunden kostenden Problems beim Laden am Ende 2,8 Sekunden Vorsprung vor der ebenfalls makellos schießenden Französin Sandrine Bailly. „Die Feder meines Magazins ist nicht mehr okay. Ich warte dringend auf die Lieferung eines neuen aus Norwegen“, erklärte Wilhelm ihr Problem.

Im Sprint der Männer hatte zuvor der überragende Norweger Frode Andresen mit „dem besten Rennen des Winters“ den ersten Saisonsieg von Ricco Groß verhindert. Der Ruhpoldinger schoss wie Andresen fehlerfrei und lag nach zehn Kilometern 33,8 Sekunden zurück. Rang drei ging im letzten vorolympischen Sprint an den Russen Maxim Tschudow.

Groß strahlte bereits beim Zieleinlauf, obwohl da noch alle Favoriten auf der Strecke waren. Erstmals seit zehn Tagen lachte er wieder und winkte ins Publikum. „Ich melde mich zurück“, scherzte er – und übergab seinem Techniker die Ski. „Ich bin sehr zufrieden, dass es nach der bisher nicht optimal verlaufenen Saison endlich zum Podest gelangt hat. Die Schmerzen waren beherrschbar“, sagte Groß, der seit einem umfassenden medizinischen Check am Montag die Gewissheit hat, dass er nicht unter einem Bandscheibenschaden leidet. „Wenn ich laufe, werde ich morgen in der Verfolgung voll angreifen“, kündigte er an. Die Entscheidung will er aber erst zehn Minuten vor dem Start treffen. „Heute habe ich gezeigt, dass ich wieder da bin. Da muss ich bei der weiteren Vorbereitung auf Olympia kein unnötiges Risiko eingehen.“

Im Vorfeld des Antholzer Weltcups hatte Groß von Bundestrainer Frank Ullrich moralische Unterstützung bekommen. „Ullrich hat mir gesagt, dass ich nichts mehr beweisen, sondern die Rückenprobleme in Griff bekommen muss. Es ist nicht mehr so ein stechender Schmerz wie in Oberhof, aber ein beherrschbar permanenter. Das stört schon, denn da kann man seine Möglichkeiten nicht zu 100 Prozent ausschöpfen“, erzählte Groß. Allerdings sei sein Ehrgeiz durch die überragenden Ergebnisse seiner Teamkollegen noch angestachelt worden. „Die sind in den vergangenen Wochen alle oft aufs Podest gelaufen. Da wurde es Zeit, dass sich auch der Ricco wieder Mal da oben zeigt.“ dpa

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