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Maria Riesch bei der Siegerehrung

© dpa

Ski alpin: Riesch überzeugt bei WM-Generalprobe

Maria Riesch hat sich beim letzten Slalom vor den alpinen Weltmeisterschaften in Medaillenform zurückgemeldet. Beim Heim-Rennen in Garmisch-Partenkirchen fuhr die 24-Jährige nach einem durchwachsenem ersten Lauf noch auf den zweiten Rang.

Nach vier Torlauf-Siegen in Folge stand Riesch erstmals nicht wieder ganz oben auf dem Podest. Trotzdem - bei drei Ausfällen in den letzten fünf Weltcups tankte die 24-Jährige drei Tage vor der WM-Eröffnung durch ihre hervorragende Platzierung wieder wichtiges Selbstvertrauen. Gleich nach dem Rennen fiel sie sich mit Freundin und Siegerin Lindsey Vonn (USA) erleichtert in die Arme. "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen, hier auf dem Podest zu stehen", sagte Riesch, die nach verhaltenem ersten Lauf im Finaldurchgang auf ihrem Hausberg noch von Sechs auf Zwei vorfuhr.

Schwester Susanne Riesch, die sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang von 30 auf 7 vorarbeitete, riss bei der Zieleinfahrt ihrer großen Schwester jubelnd den Arm in die Höhe; und auch bei den Team-Verantwortlichen waren Freude und Erleichterung groß. "Mir sind Steine, nein, die Zugspitze vom Herzen gefallen", sagte Trainer Mathias Berthold, und Alpin-Direktor Wolfgang Maier ergänzte: "Extreme Erleichterung für das ganze Team und besonders für Maria. Das hilft jetzt schon für die WM."

Seit über 30 Jahren keine deutsche Weltcup-Gewinnerin mehr

Und für den Slalom-Weltcup hilft es auch. Zwei Rennen vor Saisonende hat Maria Riesch beste Chancen auf die erste kleine Kristallkugel einer Deutschen in dieser Disziplin seit über 30 Jahren. Die letzte Gewinnerin war Rosi Mittermaier 1976 - die diesmal an der Strecke strahlte. "Das war ein richtiges Skifest und von der Siegerin eine Demonstration." Im Gesamtweltcup führt Vonn mit 1014 Punkten vor Riesch (890). "Ich glaube, Maria wird den Slalom-Weltcup gewinnen", sagte Vonn angesichts von 140 Zählern Rückstand bei noch zwei ausstehenden Torläufen.

In der Tat zeigte Vonn wieder einmal, dass sie im WM-Winter die kompletteste Fahrerin ist. Bei ihrem Erfolg profitierte sie - wie auch Riesch und die drittplatzierte Marusa Ferk (Slowenien) - aber auch vom Ausfall der nach dem ersten Durchgang führenden Österreicherinnen Michael Kirchgasser und Kathrin Zettel. Dort hatte Riesch die Chance auf ihren fünften Slalom-Sieg in Serie verspielt. "Es war unbewusst eine leicht verbremste Fahrt, ein bisschen verständlich in der Situation", sagte Riesch, die in Zauchensee und in Cortina d'Ampezzo drei Nullnummern verkraften musste.

Angesichts der starken Vorstellungen der Österreicherinnen sowie Vonn wartet vor der Medaillenentscheidung in Frankreich - dort findet der Slalom am vorletzten Tag (14. Februar) statt - aber noch viel Arbeit auf das deutsche Team. Außer den Riesch-Schwestern schafften es am Freitag noch Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) als 11., Marianne Mair (Reichersbeuren) als 16. und Nina Perner (Karlsruhe) als 23. in die Punkte.

Christian Kunz[dpa]

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