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Niederlage in Stuttgart: HSV fällt immer tiefer

Das sportliche Elend des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV setzt sich fort. Drei Tage nach der 0:1-Niederlage in Wolfsburg verlor die Mannschaft von Thomas Doll auch beim VfB Stuttgart.

Stuttgart - Vor 45.000 Zuschauern im Gottlieb-Daimler-Stadion machten Mario Gomez (80.) und Thomas Hitzlsperger. (85.) dem HSV mit ihren späten Toren den Gar aus. Nach der vierten Saisonniederlage und nur neun Punkten aus elf Spielen wird der freiwillige Abgang von Trainer Thomas Doll immer wahrscheinlicher. Die erfolgreichen «neuen jungen Wilden» vom VfB Stuttgart festigten hingegen ihren Platz in der Spitzengruppe.

Beim VfB rückte Sami Khedira für Roberto Hilbert in die Mannschaft. Marco Streller und Thomas Hitzlsperger, Torschützen beim 4:2 in Aachen, liefen wieder von Beginn an auf. Thomas Doll, der ohnehin auf sieben verletzte Stammspieler verzichten musste, musste kurzfristig auch Thimothee Atouba ersetzen. Für Juan-Pablo Sorin, Atouba, Benjamin Lauth und Paolo Guerrero standen Piotr Trochowski, Mehdi Mahdavikia, Boubacar Sanogo und der Ex-VfBler Danijel Ljuboja in die Anfangsformation.

Die Gäste traten zu Beginn forscher und ballsicherer auf als in den letzten Begegnungen, während der Tabellenzweite unerwartet verhalten begann. Nach acht Minuten die erste und einzige Aufregung in der ersten Spielhälfte, als Serdar Tasci eine Flanke von David Jarolim im Strafraum mit der Hand abblockte. Doch Schiedsrichter Herbert Fandel entschied auf Eckball für den HSV.

Einträchtige Harmlosigkeit

Nach zehn Minuten legten die Gastgeber ihre Zurückhaltung etwas ab und verschoben das Geschehen vom eigenen Strafraum in das Mittelfeld. In der Folge standen beide Teams sicher in der Defensive und neutralisierten einander in einträchtiger Harmlosigkeit. Insbesondere auf der rechten Stuttgarter Seite, auf der Khedira zu viele Ballverluste produzierte, fehlte der dynamische Roberto Hilbert, den Armin Veh zunächst auf der Bank schmoren ließ. Zwei Kopfbälle von Mario Gomez (13., 33.) und zwei Torschüsse Rafael van der Vaarts (37., 39.) waren die einzig nennenswerten, jedoch nicht unbedingt torgefährlichen Szenen einer wenig unterhaltsamen Partie.

Nach dem Wechsel nahmen die Hamburger wiederum das Heft in die Hand und kamen durch zwei Distanzschüsse von Trochowski (55./56.) gefährlich vor das Tor von Timo Hildebrandt. Die gut organisierte Mannschaft setzte den fahrig wirkenden VfB permanent unter Druck und provozierte einen Abspielfehler nach dem anderen. Einen solchen nutzte Trochowski in der 61. Minute zu einem Sololauf, zog aus 18 Metern ab, und Timo Hildebrandt parierte glänzend. Auf der Gegenseite rutschte dem Ivorer Arthur Boka eine Minute später ein Flankenball über den Spann und senkte sich über den völlig überraschten Wächter auf die Torlatte.

Hilbert sorgt für Impulse

Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Rechtsverteidiger Ricardo Osorio, für den Christian Gentner ins Spiel kam, wurde der VfB etwas aktiver. Der 21-Jährige rückte immer wieder ins Mittelfeld vor, das nun kompakter wirkte. Hilbert initiierte mit der ersten gelungenen Flanke von der rechten Seite die Kopfballchance des ansonsten blassen Marco Streller (68.). Dennoch blieben die stark verbesserten Hamburger tonangebend, klarer in ihren Spielzügen und aggressiver in der Balleroberung.

Dennoch standen die Gäste am Ende wieder mit leeren Händen da: Der erste gravierende Abwehrfehler, wie schon bei der Niederlage in Wolfsburg durch Youngster Benny Feilhaber, führte zur schmeichelhaften Führung für die Schwaben. Gentner passte zu Gomez, der Wächter mit einem Flachschuss keine Abwehrchance ließ und mit seinem siebten Saisontor das 1:0 erzielte (80.).

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse: Nachdem Gomez (81.) und Boka (84.) auf der einen und van der Vaart (82.) und der eingewechslte Besart Berisha (84.) auf der anderen Seite gute Gelegenheiten ausließen, hämmerte Thomas Hitzlsperger den Ball aus 16 Metern zum 2:0 ins Tor (85.). (tso/ddp)

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