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Sport: Elegant im Abstiegskampf St. Pauli schlägt Köln 3:0 und verlässt Platz 16

Hamburg - Seine Spielanalyse war das Beste, was er an diesem Tag zustande brachte. „Das war von der ersten bis zur letzten Minute desolat“, sagte Lukas Podolski, „wenn man dieses Spiel sieht, kann man Angst kriegen.

Hamburg - Seine Spielanalyse war das Beste, was er an diesem Tag zustande brachte. „Das war von der ersten bis zur letzten Minute desolat“, sagte Lukas Podolski, „wenn man dieses Spiel sieht, kann man Angst kriegen.“ Vor einer Woche hatten Podolski und Kollegen beim 3:0 gegen Werder Bremen brilliert, beim 0:3 beim FC St.Pauli spielte der 1. FC Köln, als sei der Abstieg schon besiegelt. Allein Torwart Michael Rensing bewahrte den FC vor einem Debakel, während erfahrene Kräfte wie Podolski, Lanig oder Novakovic wehrlos untergingen. Schonungslos wie Podolskis Fazit fiel auch die Bewertung von Kölns Trainer Frank Schaefer aus: „St. Pauli hat uns ein Lehrbeispiel serviert, wie man in einem Abstiegsduell auftreten muss: aggressiv, konsequent, entschlossen. Wir sind überrollt worden.“ Die Hamburger überholten die Kölner, die jetzt wieder Tabellen-Sechzehnter sind.

Eine halbe Stunde lang hielt der FC am Millerntor mit, allerdings ohne eigene Chancen zu kreieren. Mit Takyis Traumtor mit einem Weitschuss in der 30. Minute zum 1:0 erlosch die Gegenwehr der Kölner. Takyis 2:0 sechs Minuten später entschied die Partie im Grunde schon. Der von Bruns verwandelte Foulelfmeter bedeutete in der 76. Minute den 3:0-Endstand gegen in allen Belangen unterlegene Kölner.

Köln mischt munter gute und desolate Spiele. Erklären konnte das Trainer Schaefer nicht. Er versuchte aber, das Gute im Schlechten zu sehen: „Es war eine ganz bittere Niederlage, die uns zurückwirft. Aber die Mannschaft kommt auch nach schweren Momenten zurück.“ Die Verletztenmisere wollte Schaefer nicht als Hauptgrund anführen. „Wir hatten viele Ausfälle in der Abwehr, aber deshalb muss man nicht so untergehen“, sagte Schaefer.

Der heimschwache FC St. Pauli hatte noch keinen Gegner derart beherrscht, und eine deutliche Führung wurde endlich einmal gekonnt verwaltet statt dämlich verspielt. St. Pauli berauschte sich regelrecht an den eigenen Kombinationen, Mittelfeldspieler Matthias Lehmann befand: „Das war endlich Bundesliga.“ Acht Tage vor dem Derby beim HSV war Trainer Holger Stanislawski „rundum zufrieden“ und lobte seinen technisch starken Spielgestalter Charles Takyi für dessen erste Bundesligatore im St.-Pauli-Trikot: „Es ist wichtig für ihn zu sehen, dass er Tore schießen kann. Das beten wir ihm ja auch jeden Tag vor.“ Feingeist Takyi verstand sich bestens mit Kampfschwein Asamoah: Schon diese beiden unterschiedlichen Typen waren viel zu viel für den ganzen 1. FC Köln. Frank Heike

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