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Borussia Dortmund hält weiter Kurs auf die Meisterschaft.

© Reuters

Bundesliga: Dortmund bleibt auf Titelkurs

Borussia Dortmund hat den ersten Angriff auf seine Alleinherrschaft in der Fußball-Bundesliga souverän abgewehrt und die hervorragende Ausgangslage im Titelrennen gleich zum Rückrundenauftakt mit einem Sieg in Leverkusen nochmals verbessert.

26 Tage hat die Winterpause der Fußball-Bundesliga gedauert. 26 Tage musste sich Borussia Dortmund, der souveräne Tabellenführer, von einem Verdacht gerade verfolgt fühlen: dem Verdacht, dass die junge Mannschaft des BVB den selbst geweckten Erwartungen auf Dauer ganz bestimmt nicht standhalten könne, dass der Spitzenreiter doch noch ins Straucheln komme. Am 26. Tag hat Borussia Dortmund darauf eine ziemlich eindeutige Antwort gegeben. Zum Auftakt der Rückrunde musste die Mannschaft von Jürgen Klopp beim Tabellendritten Bayer Leverkusen antreten, dem mutmaßlich gefährlichsten Verfolger. Das Spiel war als vorzeitiges Finale um die Meisterschaft deklariert worden; wenn das stimmt, droht der Liga eine ziemlich langweilige Rückrunde. Das vermeintliche Spitzentreffen endete mit einem Debakel für die Leverkusener. 3:1 (0:0) siegten die Dortmunder, ihr Vorsprung auf Bayer beträgt jetzt schon 13 Punkte.

Dass die Dortmunder nicht mehr der Jäger sind, sondern selbst gejagt werden, scheint sie nicht weiter zu beeinträchtigen. Gegen Bayer nahm der BVB alles andere als eine Verteidigungshaltung ein. Die Gäste begannen das Spitzenspiel griffiger und vor allem in den Zweikämpfen intensiver als ihr Verfolger aus Leverkusen. Schon nach zwei Minuten hätte der Tabellenführer in Führung gehen können. Nach einer Freistoßflanke von Nuri Sahin setzte Sven Bender den Ball jedoch nur an den Pfosten des Leverkusener Tores.

Die Dortmunder setzen die Gastgeber immer wieder früh unter Druck und zwangen sie dadurch zu Fehlern. Bayers Spielaufbau wurde auf diese Weise effektiv unterbunden, klare Chancen blieben vor der Pause aus. Allerdings war Bayer in der ersten Halbzeit in der Defensive zumindest noch so gut organisiert, dass auch den Dortmundern in der Offensive nicht übermäßig viel Gefährliches gelang. Mats Hummels verfehlte nach einer Ecke mit seinem Kopfball knapp das Tor, auch Robert Lewandowski verpasste mit einem Schlenzer sein Ziel. Der Pole hatte Mitte der ersten Halbzeit die beste herausgespielte Chance der Gäste. Neven Subotic durchschnitt mit einem Pass die Leverkusener Abwehr, doch Lewandowski scheiterte frei stehend an Nationaltorhüter René Adler.

Dass es zur Pause noch 0:0 stand, mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass in der Bayarena die beiden torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga (je acht Tore) fehlten: bei den Dortmundern Shinji Kagawa, der mit Japan beim Asien-Cup antritt, und bei Bayer der Chilene Arturo Vidal, den Trainer Jupp Heynckes zunächst auf die Bank gesetzt hatte. Ohnehin war dort eine Menge Prominenz vertreten. Neben Sahin blieben auch die beiden Schweizer Nationalspieler Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok zunächst außen vor, außerdem Michael Ballack, der nach seiner Knieverletzung erstmals überhaupt wieder im Kader stand, bedingt durch die Entwicklungen kurz nach der Pause jedoch noch nicht zu seinem Comeback kam.

Während Dortmunds Trainer Jürgen Klopp zur zweiten Halbzeit Bender durch Antonio da Silva ersetzte, sah sein Kollege Jupp Heynckes sich noch nicht zum Handeln gezwungen. Binnen zehn Minuten aber hatte sich die Geschäftsgrundlage komplett geändert. Zwischen der 49. und der 55. Minute machte der BVB aus dem 0:0 ein 3:0. Dank gütiger Unterstützung des selbsternannten Titelanwärters Bayer und vor allem dessen Verteidigern. Vor dem 1:0 durch Kevin Großkreutz sprangen Manuel Friedrich und Daniel Schwab nach einem Einwurf am Ball vorbei, Dortmunds Nationalspieler hatte leichtes Spiel. Vor dem 2:0, wieder durch Großkreutz, stoppte Friedrich den Ball für den Dortmunder, und vor dem 3:0 durch Götze verlor Friedrich den finalen Zweikampf gegen Großkreutz.

Es waren harte, trockene Schläge, die Bayer einstecken musste. Jupp Heynckes saß regungslos im Regen und rührte sich nicht, dann wechselte er Vidal, Derdiyok und Barnetta ein, aber die Unsicherheit hatte selbst sonst überaus verlässliche Kräfte ergriffen. Torhüter Adler trat bei einem harmlosen Rückpass am Ball vorbei und verursachte eine Ecke für die Dortmunder. Egal, selbst Stefan Kießlings Treffer zum 1:3 änderte daran nichts mehr. Das Spiel war entschieden. Und vermutlich noch viel mehr als das.

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