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Radsport: Der gute Mann aus Texas?

Wer darauf lauert, dass sich Armstrong quasi selber als Dopingsünder entlarvt, dürfte bis zur nächsten Eiszeit warten. Frank Bachner sagt, wie Armstrong sein Image wirklich ändern könnte.

Zweifellos interessant, diese Zahlen, die Lance Armstrong auf sein Rennrad hat pinseln lassen. „1275“ und „27,5“. 1275 Tage hatte er verstreichen lassen, bis er nach dem letzten seiner Tour-de-France-Siege wieder ein Radrennen bestreitet. Und in diesem Zeitraum sind weltweit 27,5 Millionen Menschen an Krebs erkrankt. Deshalb fährt der frühere Krebspatient Armstrong ja auch wieder Rennen. Er macht Werbung für seine Krebsstiftung, er will aufrütteln. Der gute Mann aus Texas.

Viel interessanter werden allerdings die Ergebnisse seiner Dopingtests sein, die Armstrong jeden dritten Tag ins Internet stellen will. Ein Saubermann, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Wer darauf lauert, dass sich Armstrong quasi selber als Dopingsünder entlarvt, dürfte bis zur nächsten Eiszeit warten. Nicht, weil Armstrong diese Tests in Eigenregie durchzieht, sondern, weil er keinen Grund zum Dopen hat. Er ist 37, er hat alles erreicht, er steht extrem unter Beobachtung. Armstrong ist jetzt höchstwahrscheinlich so keimfrei wie ein abgeschottetes Labor. Was ihn allein interessiert, ist ein Imagewandel.

Den könnte er haben. Er müsste nur erlauben, dass man seine tiefgefrorenen Doping-Proben der Tour de France 1999 untersucht. Inoffizielle Untersuchungen haben darin schon Epo nachgewiesen. Es gibt ein neues Testverfahren, das könnte endgültig klären, ob er gedopt war.

So aber kann er noch eine Zahl auf sein Rad malen: 3. Seit drei Jahren verweigert Lance Armstrong die Aufklärung dafür.

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