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Sport: Champions League: Diktat mit Nachspiel

Der von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) trotz der Terrorwelle in den USA angeordnete Auftakt der Champions League am vergangenen Dienstag hat jetzt ein juristisches Nachspiel. Bereits am Donnerstag legte der Niederländische Meister PSV Eindhoven offiziell Einspruch gegen die Wertung der 1:4-Niederlage beim FC Nantes ein und forderte von der Uefa eine Neuansetzung der Partie.

Der von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) trotz der Terrorwelle in den USA angeordnete Auftakt der Champions League am vergangenen Dienstag hat jetzt ein juristisches Nachspiel. Bereits am Donnerstag legte der Niederländische Meister PSV Eindhoven offiziell Einspruch gegen die Wertung der 1:4-Niederlage beim FC Nantes ein und forderte von der Uefa eine Neuansetzung der Partie.

Beim FC Schalke 04 und Borussia Dortmund stieß dieses Vorgehen auf massive Kritik, obwohl beide Teams am Dienstag ebenfalls gegen ihren Willen aufgelaufen waren. Für die Schalker stand nach Angaben ihres Managers Rudi Assauer ein Protest gegen das 0:2 gegen Panathinaikos Athen nie zur Debatte: "Wir machen uns doch nicht lächerlich. Von unserer Seite aus werden wir nichts unternehmen."

Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum, der vor dem 2:2 bei Dynamo Kiew das Vorgehen der Uefa scharf verurteilt hatte, meinte: "Wir legen auf keinen Fall Protest ein. Der Einspruch von Eindhoven wird kaum Erfolg haben, denn die Voraussetzungen waren für alle Mannschaften gleich."

Eindhovens Clubchef Harry van Raaij begründete den Protest damit, dass der Verein bereits am Dienstag wenige Stunden nach den Anschlägen in New York und Washington "aus Respekt vor den Opfern" eine Verschiebung gefordert hatte. Als dies von der Uefa abgelehnt worden war, sei der PSV Eindhoven nur unter der Prämisse angetreten, dass alle Spiele der Champions League planmäßig ausgetragen werden. Da diese Voraussetzung mit der Absage der Mittwoch-Spiele nicht erfüllt worden sei, fordert van Raaij nunmehr eine Neuansetzung der Partie. "Die Uefa hat einen Tag zu spät so entschieden, wie wir es bereits am Vortag gefordert hatten", sagte der Eindhoener Präsident. "Niemand kann von einem Spieler verlangen, unter solchen Bedingungen Fußball zu spielen."

Die Uefa bestätigte am Donnerstag den Eingang des Einspruchs, über den die Kontroll- und Disziplinarkommission voraussichtlich in der kommenden Woche entscheiden wird. Weitere Protestschreiben von Vereinen, die am Dienstag im Einsatz waren, habe der Verband nicht erhalten, sagte ein Uefa-Sprecher.

Unterdessen legte die Uefa die Nachholtermine für die am Mittwoch abgesetzten acht Gruppenspiele der Champions League verbindlich auf den 10. Oktober fest. Die 43 Erstrundenspiele um den Uefa-Cup, die ursprünglich am Donnerstag stattfinden sollten, werden komplett eine Woche später am 20. September zu den selben Anstoßzeiten ausgetragen. Noch keine Entscheidung hat die Uefa darüber getroffen, ob und in welchem Umfang sie Klubs und ihre Fans für die durch die Spielabsagen entstandenen Kosten entschädigen wird. Bei der Verbandszentrale in Nyon gingen am Mittwoch und Donnerstag unzählige Anrufe von Fans ein, die meist in Flugzeugen zu Auswärtsspielen ihrer Vereine aufgebrochen waren und nun um eine Erstattung der Kosten baten.

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