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Sport: Bedecke deinen Himmel, Uli

Der Mann ist Niederländer. In den Niederlanden haben sie einen sakrosankten Fußballgott, Johan Cruyff.

Der Mann ist Niederländer. In den Niederlanden haben sie einen sakrosankten Fußballgott, Johan Cruyff. Dem zu nahe zu treten, kommt der gesellschaftlichen Ächtung gleich.

Deutschland ist etwas größer als Holland, insbesondere Bayern, der FC Bayern, ist größer. Sie haben dort nicht einen sakrosankten Fußballgott, sie haben einen kompletten Fußballolymp mit Göttern in reicher Zahl. Und denen tritt van Gaal im Tagesrhythmus zu nahe. Erst dem Präsidenten Uli Hoeneß, also dem Zeus unter den bayerischen Göttern, nun auch dem Titan Kahn und dem Nachwuchsgott Mehmet Scholl. Ist van Gaal wahnsinnig geworden?

Oder hat er einfach nur nicht begriffen, dass sich der FC Bayern als Familie versteht, in der man nicht aus einer Laune heraus verdiente Spieler wie Mark van Bommel schnöde abschiebt? Dann sollte er schnell dazulernen. Solange Hoeneß etwas zu sagen hat im Klub, solange ehemalige Spieler sich einmischen, die unter Hoeneß sozialisiert wurden, werden solche Menschen nicht zulassen, dass der Klub sein Innerstes aufgibt und sich so kaltherzig verhält, wie sein Image es ihm jahrzehntelang vorwarf.

Was bezweckt van Gaal? Wäre er dumm, man könnte die Angelegenheit abtun und darüber lächeln, dass sich ein Größenwahnsinniger am Olymp versucht. Aber van Gaal ist nicht dumm, er ist sogar ziemlich schlau. Gewinnen kann er die Machtkämpfe nicht, er kann nur gefeuert werden. Ob er das anstrebt? Seine Worte klingen danach.

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