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Sport: Argument in eigener Sache

Alba Berlin besiegt den Mitteldeutschen BC 75:60 – und wirbt um Schaffartzik

Berlin - Am Mittwochabend gegen den Mitteldeutschen Basketballclub war Albas neuer Spielmacher schon in der Halle. Hollis Price stand fast einen Monat nach seinem Muskelfaserriss wieder im Aufgebot und war damit fast so etwas wie ein Neuzugang. Der wirkliche Transferkandidat fehlte hingegen: Heiko Schaffartzik kam zwar am Mittwoch aus Ankara, wo tags zuvor sein Vertrag aufgelöst worden war, zu Verhandlungen nach Berlin. Unter den 7431 Zuschauern in der Großarena am Ostbahnhof weilte der 27-Jährige aber nicht. Den Verein, bei dem er ausgebildet wurde, muss der gebürtige Berliner nicht mehr begutachten. Doch hat Schaffartzik auch ein Angebot aus Italien vorliegen, am heutigen Donnerstag soll eine Entscheidung fallen.

Ein gutes Argument in eigener Sache dürfte Alba mit dem ungefährdeten 75:60 (41:25)-Sieg gegen den MBC geliefert haben. Mit dem elften Sieg im 16. Spiel verdrängen die Berliner Quakenbrück von Platz drei der Tabelle. „Der Sieg war wichtig, um nach dem schweren Spiel in Tübingen wieder in die Spur zu finden“, sagte Immanuel McElroy.

Bei Berlin stand erstmals seit Ende Oktober wieder Derrick Allen für Patrick Femerling unter den ersten Fünf. Dort vertrat Sven Schultze weiter den an Knieproblemen leidenden Tadija Dragicevic, Yassin Idbihi fehlte krankheitsbedingt. Die Gäste aus Weißenfels nutzen die Ausfälle aus und führten nach anderthalb Minuten 4:0, in der 5. Minute 9:6. Doch mit einem 7:0-Lauf eroberte Alba die Führung, die das Team fortan nicht mehr abgab. Nach dem ersten Viertel führten die Berliner 17:14.

Dabei suchte Alba, anders als bei der 70:74-Niederlage zuletzt in Tübingen, verstärkt den Abschluss durch die Mitte und provozierte dadurch Fouls und Freiwürfe. Vor allem Marko Marinovic (am Ende zwölf Punkte) und Julius Jenkins (mit 16 Punkten Topscorer der Berliner) flitzten immer wieder in die Zone und in der Folge an die Freiwurflinie. Untypisch für Alba: In der ersten Hälfte trafen nur zwei Dreipunktewürfe, beide durch Lucca Staiger, bei nur vier Versuchen. Mitte des zweiten Viertels setzte Alba zu einem 12:0-Lauf an und führte danach mit 36:20. Auch zur Halbzeit lag Alba mit 16 Punkten vorn: 41:25. In der Pause brandete lauter Jubel auf, als bekannt wurde, dass Spitzenreiter Bamberg im 18. Ligaspiel seine erste Niederlage kassiert hatte – bei Schlusslicht Düsseldorf.

Auch das dritte Viertel dominierte Alba. Nach 30 Minuten führten die Berliner mit 21 Punkten. Das Spiel war entschieden und ging schließlich 75:60 aus. Am Ende musste Hollis Price gar nicht mehr aufs Feld. Das Risiko war dem Trainerteam zu groß. Am Samstag, erneut gegen den MBC, könnte die Zeit reif für ein Comeback sein. Aber dann hat Alba vielleicht längst einen wirklich neuen Spielmacher.Dominik Bardow

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