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Potsdam-Mittelmark: Vom Nuthetal ins Jammertal?

SPD sucht nach Ursachen für Wahlniederlage

SPD sucht nach Ursachen für Wahlniederlage Nuthetal. „Das Ergebnis der Kommunalwahl ist bitter für die SPD“, so die unschwere Analyse der Sozialdemokraten von Nuthteal am Donnerstagabend. Das Ergebnis vom vergangenen Sonntag war ja auch alles andere als berauschend: 16,4 Prozent bei der Wahl zur ersten Gemeindevertretung von Nuthetal, 19,7 Prozent beim Kreistag. Ursache, so die einhellige Meinung, war eindeutig die aktuelle Bundespolitik. „Die Wähler erkennen ihre SPD nicht mehr“, sagte die Ortsvereinsvorsitzende Monika Zeeb dem Team des ZDF-Ländermagazins (heute um 17.05 Uhr zu sehen). Monika Zeeb Wahlkampf-Bilanz: „Wir sind ein aktiver Ortsverein und waren bei jeder Gelegenheit mit unserem Infostand im Ort unterwegs.“ Doch keiner auf der Straße habe sich für die konkrete Kommunalpolitik interessiert, ständig seien sie nur auf die Bundespolitik angesprochen worden. „Damit waren wir eigentlich überfordert, denn wer von der SPD-Basis kann schon die politischen Entscheidungen der Berliner Politik erklären“, gesteht sie. Sie begrüße zwar die Reformen grundsätzlich, doch „der Überbringer der schlechten Nachricht wurde schon in der Antike geköpft“. Die Bundes-SPD solle mit ihren Vorstellungen viel eher und offener an die Öffentlichkeit gehen. „Dann kommen solche Gerüchte wie bei der Gesundheitereform gar nicht erst auf“, so Monika Zeeb. Gisela Wienert hatte während der Wahlvorbereitung auch vielfach ein Desinteresse festgestellt. „Die Leute setzen sich überhaupt nicht mit den Wahlprogrammen auseinander und sind vielfach auch gar nicht bereit dazu“, ärgert sie sich. Dabei seien die Programme der Parteien in Nuthetal recht konkret und verständlich. Brigitte Blankenburg vermisst in der Politik die Visionen. „Die Leute sind bereit zu sparen, man muss ihnen aber ein Ziel aufzeigen“, meint sie. Ihr fehle derzeit ein klares Profil der SPD. „Worin unterscheiden wir uns noch von anderen Parteien?“, so ihre Frage. Spitzen- und Bürgermeisterkandidat Rudolf Bauer lässt auf die Wahlvorbereitung des Ortsvereins nichts kommen. „Wir haben seit Anfang des Jahres viele Diskussionsabende zu den konkreten kommunalen Themen veranstaltet, die immer gut besucht waren. Da waren auch die anderen Parteien eingeladen“, sagt er. Doch besonders die geringe Wahlbeteilung bereite ihm Sorgen, die lag vor fünf Jahren noch bei 78 Prozent, diesmal nur bei 57. „Wir müssen nach den Ursachen fragen. Wie erreichen wir die Leute besser?“ In gut zwei Wochen wird Bauer nun zur Stichwahl um das Bürgermeisteramt gegen den CDU-Kandidaten Gerhard Ling antreten. Zwar rechnet man sich bei der SPD keine sicheren Chancen für einen Sieg aus, doch rät man dem Bewerber: „Rudi, du musst von Haus zu Haus gehen und mit den Leuten reden“. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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