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Potsdam-Mittelmark: Vier rote Ampeln in Werder

Seit Ende 2009 beteiligt sich die Stadt am Online-Beschwerdesystem „Maerker“: Die Resonanz ist gut

Werder (Havel) - Schlecht beräumte Straßen oder Fußwege, defekte Straßenlaternen und veraltete Straßenschilder: Das haben die Werderaner in den vergangenen Wochen am häufigsten beim Internet-Beschwerdesystem „Maerker“ gemeldet. Seit Ende November 2009 beteiligt sich die Stadt an der Internet-Plattform des brandenburgischen Innenministeriums. „Das wird gut angenommen“, sagt Bürgermeister Werner Große (CDU): „Es ist ein unkomplizierter Weg für die Bürger, um Hinweise an uns weiterzugeben.“

Insgesamt 36 Meldungen waren bis zum gestrigen Nachmittag registriert. Nach einer kurzen Startphase laufen mittlerweile beinahe täglich neue Bürgerhinweise ein – und müssen erledigt werden. „Durch die Öffentlichkeit sind wir gezwungen, den Vorgang schneller zu bearbeiten“, erklärt Werner Große. Für ihn ist das System daher auch ein Schritt hin zur „gläsernen Verwaltung“: „Auch andere Bürger können sich hier informieren“, erklärte er.

Drei Verantwortliche seien dafür im Werderaner Rathaus benannt worden: Ein Hauptredakteur und zwei Vertreter. Wie weit sie mit der Bearbeitung sind, ist auf der Internetseite anhand eines Ampel-Systems sofort ersichtlich: Rot bedeutet „Vorschlag angenommen“, eine gelbe Ampel steht für „in Arbeit“, grün schließlich „Problem erledigt“. Derzeit steht die Bilanz bei vier roten, sechs gelben und 26 grünen Ampeln.

Über ein Kommentarfeld zu jedem Problem ist auch nachvollziehbar, welche Maßnahmen veranlasst wurden: So wurde etwa in einem Fall mit defekter Beleuchtung die zuständige Elektrofirma mit der Überprüfung beauftragt, bei einem Schneeproblem der Hinweis an die entsprechende Räumfirma weitergeleitet.

Nicht immer ist allerdings auch für den Bürger das Problem gelöst, wenn die Ampel auf grün steht. So etwa bei der „grün“ eingestuften Beschwerde über Schnee und Eis auf der ungeräumten Phöbener Seestraße. Für die Räumung sind laut Straßenreinigungssatzung die Anlieger und nicht die Kommune zuständig, kann man dort im Kommentarfeld nachlesen. „Grün zeigt nur, dass das Problem für uns als Verwaltung erledigt ist“, erklärt Bürgermeister Werner Große.

Er wünscht sich, dass das Beschwerdesystem auch auf Kreisebene genutzt wird – dann könnten entsprechende Beschwerden der Bürger direkt an die Zuständigen weitergeleitet werden. „Es wäre sinnvoll, wenn sich alle Verwaltungen dieses Systems bedienen würden“, meint Werner Große: „Ich denke, das wird sich durchsetzen.“

Derzeit nutzen zwölf Brandenburger Kommunen den 2009 gestarteten „Maerker“ – darunter auch Kleinmachnow, Groß Kreutz, Seddiner See und Stahnsdorf. Der Name des Systems geht auf eine Kombination von „Merken“ und den Einwohnern der Mark, den „Märkern“ zurück. Eingerichtet wurde es, um Infrastrukturprobleme wie Schlaglöcher in der Straße, Barrieren für ältere Menschen oder wilde Müll-Deponien schnell beheben zu können. JaHa

maerker.brandenburg.de

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