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Potsdam-Mittelmark: Teltow durchkreuzt

Mit einem Stadtwegeplan können selbst Alteingesessene Neues erkunden

Teltow - Altstadt-Route und Seehof-Route heißen zwei von insgesamt sechs Empfehlungen, mit denen Besucher demnächst Teltow erkunden können. Dazu hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem „Teltower Stadt-Blatt“ einen „Stadtwegeplan Teltow“ herausgegeben, der vorerst aber nur im Stadthaus in der Bürgerberatung für 2 Euro erworben werden kann. Die Lokale Agenda, die maßgeblich an dem Faltplan mitgewirkt hat, möchte den Vertrieb auf Gaststätten und Pensionen erweitern, wie Agenda-Chefin Elisabeth Camin-Schmid gestern im Pressegespräch erklärte.

Alle sechs Routen, die insgesamt rund 30 Kilometer betragen, haben die Agenda-Aktiven selbst mit dem Rad erfahren. Festgestellt haben sie dabei, dass nicht jeder Weg für Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen geeignet ist. Man habe deshalb in der Gruppe abgewogen und das „kleinere Übel“ gewählt. Denn vor allem die landschaftlichen Reize, die die ehemalige Ackerstadt umgeben, wollte man Besuchern nicht vorenthalten. Schwierig könnte es aber auf den sandigen Wegen in der Ruhlsdorfer Gemarkung werden, da hier viele Wege auch von Reitern genutzt werden.

Trotzdem lohnt die Mühe, denn das Dorf bietet neben seiner typisch märkischen Feldsteinkirche, einem Schweinemuseum und Gutspark mit Eiskeller auch viel ländliche Idylle. Besonders lohnenswert ist der Röthepfuhl, der seinen Namen den Leinewebern verdankt, die früher ihren Lein im Pfuhl „geröthet“ haben, wodurch sich die holzigen Bestandteile des Flachses ablösten. Heute tummeln sich dort Teichfrösche und Erdkröten.

Begibt man sich dagegen auf die Route der Industriegeschichte, entdeckt man auch die etwas in den Hintergrund geratene Fabrikantenvilla in der Potsdamer Straße 10. Majolikafliesen am Eingang erinnern noch daran, dass hier einst der Direktor der 1904 errichteten Porzellanfabrik residierte.

Bürgermeister Thomas Schmidt lobte gestern den übersichtlichen Wegeplan, der auch alteingesessenen Teltowern noch einige neue Facetten ihrer Stadt näher bringen wird. So eine Entdeckung könnte beispielsweise das Kiefernwäldchen zwischen Wiesenstraße und Finkenweg sein, das als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen ist. Neben Sehenswürdigkeiten in der Altstadt wie Andreaskirche und Heimatmuseum gibt es auch für Familien Hinweise zu Attraktionen wie Streichelzoo und Freizeitzentrum „Kinderoase“, das bald seine Pforten öffnen wird. Nicht vergessen wurden im Plan der Herzwanderweg entlang der Kanalaue und die einstige historische Postverbindung zwischen Ruhlsdorf und Sputendorf, die künftig mit einer Brücke die L 40 neu überqueren wird.

Bauamtsmitarbeiter Klaus Weißenberg verwies im Pressegespräch darauf, dass ein Wander- und Radweg zwischen Rammrathbrücke und der ehemaligen Teltow-Werft-Brücke geplant ist und bereits in der Karte vermerkt wurde. Die ersten Pläne dazu werden anlässlich der 100-Jahrfeier für den Teltowkanal präsentiert. Weißenberg informierte zudem, dass die nächste Auflage der Karte die Standorte von Reiterhöfen und Reitwegen enthalten und noch in diesem Jahr ein Konzept dazu fertiggestellt wird.

Kirstin Graulich

Kirstin Graulich

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