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DasWAR“S: „Stahl! Feuer!“ zum Feiertag

DasWAR“S Wie Peter Könnicke den Herrentag verbrachte Gestern morgen war ich früh in der Redaktion. „Was“, werden Sie fragen, „und das nach Männertag?

DasWAR“S Wie Peter Könnicke den Herrentag verbrachte Gestern morgen war ich früh in der Redaktion. „Was“, werden Sie fragen, „und das nach Männertag?“ Genau, unrasiert zwar, aber ohne Brummschädel. Dabei hat mich meine Zeitung gleich mit dem gestrigen Titelbild daran erinnert, das es auch anders hätte kommen können. Vier lustige Herren bei ihrem Herrentagsausflug waren darauf zu sehen und über dem Bild stand nur ein Wort: Männer. Man könnte es wie einen Vorwurf lesen, wenn ich hiermit nicht verraten würde, dass es ein Kollege war, der am Herrentag Titelseitendienst hatte. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich nämlich auch Dienst hatte. Und, Ehre wem Ehre gebührt, den Feiertagsdienst in der Lokalredaktion machte auch ein Mann. Ich war am Herrentag ein Pendler. Nicht so, wie andere Männer mit Gleichgewichtsstörungen – ich pendelte zwischen Redaktion und Fußballplatz. Dort hatten sich ein paar Freunde verabredet und wollten wie in alten Zeiten Fußball spielen: Potsdamer gegen Brandenburger. Vor 20 Jahren war ich Lehrling im VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg. Genau in jener Zeit, als es Stahl Brandenburg in den UEFA-Cup geschafft hatte. Sie sind zwar gleich in er ersten oder zweiten Runde rausgeflogen, aber ich kann mich gut erinnern, dass wir beim Heimspiel eher Feierabend machen durften und die halbe Stahlwerk-Brigade im Stadion saß und „Stahl! Feuer!“ rief. Ich stand damals vor dem Eingang und wollte eine überflüssige Eintrittskarte verscherbeln. Jedesmal, wenn wir uns treffen, erinnert mich einer meiner Brandenburger Freunde daran, wie wir uns damals kennen lernten, indem ich ihn fragte: „Brauchste “ne Karte?“. Das vorletzte Mal erinnerte er mich vor acht Jahren daran. Das letzte Mal war es vorgestern. Wir trafen uns auf dem Sportplatz, freuten uns, dass wir uns trotz leichtem Bauchansatz und hoher Stirn kaum verändert hätten, amüsierten uns über unsere eingeschränkte Antrittsschnelligkeit, staunten, wie groß unsere Jungs geworden sind und jubelten ihnen zu, wenn sie ein Tor schossen. Ein perfekter Vatertag. Morgen ist Muttertag. Wahrscheinlich wird es am Montag kein Titelbild mit feiernden Müttern geben, sondern wie immer montags was Sportliches. Ich wäre für Frauenfußball.

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