zum Hauptinhalt

Briefe AN DIE REDAKTION: Stadtverordnete haben sich zum Beelitzer Gymnasium bekannt

Seit vergangener Woche können Eltern gemeinsam mit Ihren Kindern wählen, welche weiterführenden Schulen die derzeitigen Grundschüler der 6. Klasse im kommenden Jahr besuchen wollen.

Seit vergangener Woche können Eltern gemeinsam mit Ihren Kindern wählen, welche weiterführenden Schulen die derzeitigen Grundschüler der 6. Klasse im kommenden Jahr besuchen wollen. Eine schwierige Entscheidung ist zu fällen, denn nach der Auswahl der Schulform – Gymnasium oder Oberschule – steht die Frage nach der konkreten Schule im Vordergrund. Wer sich im Raum Beelitz, Michendorf und Umgebung für das Erreichen der allgemeinen Hochschulreife entschieden hat, für den kommen das Sally-Bein-Gymnasium oder das Wolkenberg-Gymnasium in Michendorf als Standorte in Frage. Damit befinden sich beide Schulen um die immer geringere Zahl an Schülern im Wettstreit, ist angesichts sinkender Schülerzahlen der dauerhafte Fortbestand beider weiterführenden Schulen im Landkreis Potsdam-Mittelmark ungewiss. Folgerichtig weisen beide Schulen auf ihre Vorzüge und Schwerpunkte hin.

Dem Sally-Bein-Gymnasium in Beelitz ist es in den letzten Monaten mit der neuen, kreativen Schulleitung gelungen, nachdrücklich auf sich aufmerksam zu machen. Nicht nur, dass das Gymnasium im Ranking der Abiturleistungen des letzten Jahrganges die beste Schule im Landkreis war, sondern zahlreiche Aktivitäten zeigen, dass Lernen in dieser Einrichtung offenbar Spaß macht und erfolgreich ist.

Nun fühlt sich der Michendorfer Schulleiter bemüßigt, in den PNN darauf hinzuweisen, dass das Gymnasium Beelitz geschlossen werden soll. Es ist nicht nur schlechter Stil, als Schulleiter sich über andere benachbarte Schulen in dieser Art und Weise zu äußern, sondern sachlich falsch – daran ändert auch die Berufung auf einen Mitarbeiter der Kreisverwaltung nichts.

Es gibt genau zwei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Schule Bestand hat: Genügend Schüler müssen eingeschult werden. Der Schulträger muss den Fortbestand der Schule sichern.

Wider besseres Wissen wird von den Mitarbeitern der Kreisverwaltung der Eindruck erweckt, dass das Sally-Bein-Gymnasium geschlossen wird (Sitzung des Bildungsausschusses des Kreistages am 16.2.06).

Stellt sich die Frage, warum von allen von Schließung bedrohten Schulen allein und ausdrücklich das Sally-Bein-Gymnasium von der Kreisverwaltung genannt wird. Ganz einfach: Das Gymnasium Michendorf befindet sich in Kreisträgerschaft, Millionen wurden investiert. Damit darf das Michendorfer Gymnasiums nicht in Frage gestellt werden. Da aber letztlich auch das Wahlverhalten der Eltern und Schüler darüber entscheiden, werden gerade in der Zeit, in der die Entscheidungen getroffen werden, Gerüchte gestreut, um dieses Wahlverhalten zugunsten von Michendorf zu beeinflussen! Das ist der Grund für die unheilige Allianz von Kreisverwaltung und Schulleitung Michendorf, von der der Bürgermeister der Stadt Beelitz, Herr Wardin, in seinem Standpunkt am 25.2. in den PNN sprach. In den hektischen Aktivitäten der Kreisverwaltung zeigt sich die Nervosität einzelner Mitarbeiter – was ist, wenn Eltern und Schüler sich doch anders entscheiden?

Es bleibt dabei: Nicht durch einen Schulentwicklungsplan oder die Kreisverwaltung, auch nicht durch das Staatliche Schulamt wird eine Schule geschlossen, sondern nur der Schulträger kann darüber befinden. Und die Stadt Beelitz wird das Gymnasium nicht schließen, wenn sich genügend Schüler anmelden. Dazu hat sich die Stadtverordnetenversammlung in mehreren Beschlüssen nachdrücklich bekannt.

Dr. Tilo Köhn, Stellv. Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Beelitz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false