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Potsdam-Mittelmark: Sorbisches National-Ensemble mit Premiere zur Vogelhochzeit

50 Umzüge der Dorfjugend für Eier, Speck und Geld zum Feiern

50 Umzüge der Dorfjugend für Eier, Speck und Geld zum Feiern Mit der Premiere des Kindermusicals „Der Traum vom Glück“ hat das Sorbische National-Ensemble Bautzen am Donnerstag in Cottbus auf die Zeit der Vogelhochzeit eingestimmt. Dieser sorbische Brauch wird von den Kindern in der Lausitz alljährlich am 25. Januar gefeiert. Etwa 1100 kleine Zuschauer verfolgten bei drei Aufführungen im großen Saal eines Hotels im Stadtteil Branitz gebannt die Geschichte von der Elsterbraut Marta, die der böse Zauberer an der Vogelhochzeit hindern will. Zum Schluss gab es für die Kinder leckeres Elster-Gebäck mit Zuckerguss. Das Musical wird vom Chor des Ensembles in Sorbisch und Deutsch gegeben, begleitet vom Orchester. Die kleinen Zuschauer aus der Niederlausitz können nach Auskunft einer Domowina-Vertreterin auch die sorbischen Passagen weitgehend verstehen, weil sie im Rahmen des Witaj-Projektes Sorbisch im Kindergarten und später in der Grundschule als Zweit- oder Fremdsprache lernen. Bis Anfang Februar seien 19 Aufführungen allein in der Lausitz vorgesehen, sagte Janka Rögner, Dramaturgin des Ensembles. So werde das Stück nach Cottbus auch im sächsischen Hoyerswerda, Bautzen, Crostwitz und Dresden gezeigt. Im April will das Ensemble das Musical bei einem Gastspiel im bayerischen Kempten vorstellen. Die Premiere des neuen Vogelhochzeit-Programms für Erwachsene stand für Freitagabend in Werben (Spree-Neiße) auf dem Programm. Dort zeigt das Sorbische National-Ensemble das Stück „Mit 66 Jahren...“, in dem der Hochzeitsbitter Josef aus seinem bewegten Leben erzählt. Auftritte haben Chor, Schauspieler, Ballett und Orchester bis zum 1. Februar auch in anderen Orten der Nieder- und Oberlausitz. Mit dem Programm wird traditionell zur sorbischen Fastnacht (Zapust) übergeleitet, die in der Niederlausitz am 24. Januar in der Spreewaldgemeinde Burg beginnt. Bei etwa 50 Umzügen bis Anfang März zieht die Dorfjugend – die Mädchen in Sorbentracht, die Jungen im Anzug und mit Hut – zu den Höfen und erbittet Eier, Speck und Geld für ihre Feiern. dpa

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