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Potsdam-Mittelmark: Solidarisch mit Geltow

Verständnis in Ortsbeiräten für Haushalt 2006

Schwielowsee - Geltow steht in den nächsten drei Jahren im Fokus der Gemeindeentwicklung in Schwielowsee. Bis 2008 sollen hier 3,1 Millionen Euro investiert werden – in Caputh dagegen nur 1,25 Millionen, in Ferch 1,5. Schon im Haushaltsentwurf für dieses Jahr wird die Bevorzugung deutlich: Eine Million Euro sind für Geltower Investitionen reserviert, 830 000 für Caputh und 650 000 für Ferch.

Trotz der Ungleichbehandlung wurde der Haushaltsentwurf in dieser Woche von allen drei Ortsteilen gebilligt, womit die größte Hürde für eine Verabschiedung durch die Gemeindevertretung im Februar genommen wäre. Nur im Caputher Ortsbeirat gab es von Bernd Albrecht (SPD) die Frage, ob man als größter Ortsteil bei der Finanzplanung nicht zu kurz komme? Seine Ortsbeiratskollegen wiesen das unisono zurück.

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) und Kämmerin Ute Neumann konnten mit ihren Argumenten überzeugen: Die Hälfte der Schulden, für die die Gemeinde heute noch abzahlt, wurde bei der Fusion vor drei Jahren nämlich durch Caputh in den Gemeindeverbund getragen: über 4 Millionen Euro. In Geltow wurde vor der Gemeindefusion eine andere Politik verfolgt. Auf umfangreiche Kredite wurde verzichtet, auch wegen schwieriger Grundstücksfragen wurde manches Projekt nicht angefasst. Während in Caputh eine neue Kita, ein Hortneubau und ein neues Sportvereinshaus aus dem Boden wuchsen, gibt es in Geltow heute Nachholbedarf. Die Finanzausstattung hat sich derweil nicht verbessert. „Wir können jetzt nicht mehr in allen drei Ortsteilen gleich investieren“, sagt Bürgermeisterin Hoppe. Geltow müsse deshalb den Schwerpunkt bilden.

Ortsbürgermeister Heinz Ofcsarik (BBS) hat schon Ideen, wie man sich für die Solidarität bedanken könnte: Er sieht in neuen Baugebieten und dem Einwohnerzuwachs die Hauptaufgabe der nächsten Jahre für Geltow. Schließlich sei der Anteil an der Einkommenssteuer die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde.

Ferchs Ortschef Roland Büchner (BBS) überlegt indes, ob man beim Schuldenabbau etwas umsteuern sollte, um neue Spielräume für Investitionen bei allen zu gewinnen: Die Pro-Kopf-Verschuldung ist seit 2002 von 1010 auf 790 Euro gesunken. „Wir sollten es wie Michendorf machen und die Tilgung etwas strecken.“

Nach dem Abschluss vieler „Großprojekte“ sieht nicht nur Büchner die Zeit kommen, wo das Augenmerk auf den Ausbau von Nebenstraßen, die Straßenbeleuchtung und die Sicherung der reichlich entstandenen Infrastruktur für Jugend, Vereine, Feuerwehr oder Kinderbetreuung gerichtet wird. Henry Klix

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