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Potsdam-Mittelmark: Soldaten hart gefordert

Bundeswehrstandort Beelitz vor dem Umbruch / Klare Perspektiven erhofft

Bundeswehrstandort Beelitz vor dem Umbruch / Klare Perspektiven erhofft Beelitz - Rein zahlenmäßig gesehen wird sich mit dem neuen Standortkonzept der Bundeswehr in Beelitz wenig ändern. Etwa 1000 Soldaten und 135 zivile Mitarbeiter sind heute in der dortigen Hans-Joachim-von-Zieten-Kaserne stationiert, und dabei soll es auch bleiben. Dennoch steht dem Standort Beelitz in den nächsten Jahren ein gewaltiger Umbruch bevor. Über Details und Hintergründe informierte sich am Montag die CDU-Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff bei einem Gespräch mit dem Standortältesten und Kommandeur des dort beheimateten Logistikbataillons, Holger Kringel. Etwa 50 Prozent der Zeit- und Berufssoldaten in seinem Verantwortungsbereich könnten laut Kringel in den nächsten Jahren unmittelbar von den Umstrukturierungen betroffen sein. Sie müssen mit Versetzung an andere Standorte rechnene oder sich für andere Arbeitsgebiete qualifizieren. Der größte Einschnitt am Standort Beelitz: Eine Feldjägerkompanie, die erst vor gut zwei Jahren hier aufgebaut wurde, wird wieder aufgelöst. Etwa 100 Stellen fallen in Beelitz weg. Die Hauptsäule des Standortes, das Logistikbataillon 172, bleibt bestehen, wird jedoch erheblich umstrukturiert. Dort beschäftigte sich eine Kompanie bisher mit der Instandsetzung komplizierter Baugruppen wie Funk- und Wärmebildgeräte. Nun soll umgeschwenkt werden auf die Instandsetzung von Rad- und Kettenfahrzeugen. Die Transportkompanie des Bataillons wird von Trollenhagen bei Neubrandenburg nach Beelitz verlegt. Zusätzlich soll das Logistikbataillon eine gemischte Nachschub- und eine Ausbildungskompanie erhalten. Auf der anderen Seite wird eine Kompanie des Logistikbataillons 171 von Beelitz nach Burg verlegt. Viele Details stehen noch nicht fest, mit Spannung werden weitere Entscheidungen zum Standortkonzept im März erwartet. Etwa 50 Millionen Euro sind langfristig am Standort Beelitz zu investieren, unter anderem für die grundlegende Sanierung eines weiteren Unterkunftsblocks sowie für den Bau neuer Werkstatthallen, mit denen den neuen Aufgaben entsprochen werden kann. Gleichzeitig bereitet sich das Logistikbataillon auf eine weitere große internationale Aufgabe vor. Ab Oktober bis Januar nächsten Jahres zeichnen die Beelitzer verantwortlich für das Logistikbataillon der deutschen KFOR-Truppen. Aus Beelitz werden zu diesem Zweck etwa 250 Soldaten in den Kosovo gehen. Gegenwärtig sind bereits 24 Bataillonsangehörige für internationale Einsätze kommandiert. 54 Soldaten sind der Schnellen Eingreiftruppe der Nato, der Nato Response Force (NRF), angegliedert. Von den Soldaten würden diese Einsätze ein Höchstmaß an Motivation fordern, betonte der Vertrauensmann des Standortes, Hauptmann Volker Kude, im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten. Das Problem: Während in Beelitz die Weichen für die Umstrukturierung gestellt werden müssen, befindet sich ein Großteil des Bataillons im Auslandseinsatz. Dehalb würden die Soldaten darauf hoffen, möglichst schnell Klarheit über ihre weitere Perspektiven zu erhalten. In diesem Zusammenhang plädierte Kude auch dafür, das Wohnheim für 60 Zeit- und Berufssoldaten am Standort Beelitz unbedingt zu erhalten. Für die Bundeswehrführung ist das Haus ein Auslaufmodell. Doch gerade angesichts der neuen Anforderungen an die Flexibilität die Soldaten sei dieses Wohnheim in Beelitz unverzichtbar. Hagen Ludwig

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