Potsdam-Mittelmark: Postkarten aus Rehbrücke

Neues Büchlein versammelt historische Ansichten Nuthetal - Im 19.Jahrhundert wuchs der Wunsch, Freunde und Bekannte an Reisen und Erlebtem teilhaben zu lassen. Dies führte zur Produktion von Ansichtskarten, die bald auch in kleineren Orten den Geschäftsleuten zur Eigenwerbung dienten. Auch für Bergholz und Rehbrücke wurden kurz vor der Jahrhundertwende erste Ansichtskarten gedruckt, die größtenteils von den einheimischen Geschäftsleuten, Frisiersalonbesitzer Emil Gräfe und Papierwarenhändlerin Charlotte Schock, verlegt wurden. Parallel entstanden die so genannten Künstlerpostkarten, die in Bergholz und Rehbrücke hauptsächlich von dem Grafiker Richard Muth und dem Maler Walter Partke gezeichnet und gemalt wurden. Der Rehbrücker Siegfried Jahn hat unlängst im Verlag Galerie im Gartenhaus das Buch „Bergholz-Rehbrücke – Das Dorf Bergholz und seine Umgebung in historischen Ansichten“ herausgegeben. Es umfasst viele Ansichtskarten und Zeichnungen sowie einen ausführlichen Textteil über die Architekturgeschichte des Ortes und seiner Umgebung. Siegfried Jahn eröffnet den Bildteil mit einer Fotografie aus dem Jahre 1925, die den 1924/25 renovierten Altarbereich der Dorfkirche zeigt und schließt ihn mit einer romantischen Ansichtskarte des Moosfenns bei Potsdam. Zwischen diesen Abbildungen wird man in einen Rundgang durch Bergholz-Rehbrücke geführt, auf dem man auf Straßenzüge und auch einige Sehenswürdigkeiten trifft. Vor allem die barocke Fachwerkkirche ist immer wieder bevorzugtes Motiv der Fotografen und Künstler gewesen. Gern widmet man sich auf Abbildungen der Mitte des 19.Jahrhunderts errichteten Bockmühle auf dem Mühlenberg, die allerdings 1945 von Sowjetsoldaten in Brand gesteckt wurde und völlig ausbrannte. Malerische Totalansichten des Dorfes sowie geheimnisvolle Motive, wie der Teufelssee am Fuße des Großen Ravensberges, haben in Jahns Buch Platz gefunden. Alexander Skrzipczyk

Alexander Skrzipczyk