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Potsdam-Mittelmark: Ortsumgehung schneller am Ziel

Bauabschluss für Michendorfer Umgehungsstraße vorverlegt: Verkehrsfreigabe im November

Bauabschluss für Michendorfer Umgehungsstraße vorverlegt: Verkehrsfreigabe im November Michendorf - Schneller als erwartet geht es an der Ortsumgehung Michendorf voran: In den letzten Wochen sind die Fällungen im Straßenverlauf abgeschlossen worden, mit sichtbarem Hochdruck wurden die Bauarbeiten fortgesetzt. Die gesamte Strecke ist von Baggern freigeschoben. Spaziergänger laufen die Route ab, Leute führen ihre Hunde Gassi, wo bald täglich 14000 Fahrzeuge rollen sollen. Und das durch die nahe Bebauung sensibelste Teilstück zwischen Wetzlarer Bahn und L 77 in Langerwisch ist bereits asphaltiert – hier muss nur noch eine letzte Bitumenschicht aufgetragen werden, wie Manfred Rathert, Leiter des Straßenbauamtes Potsdam, gestern auf PNN-Anfrage erklärte. Im dritten und letzten Bauabschnitt wird in den nächsten Monaten die Strecke zwischen Langerwisch und Autobahn gebaut, derzeit läuft das Vergabeverfahren. Kaum verwunderlich, dass Rathert bei dem vorgelegten Tempo auch das Datum der Fertigstellung korrigieren muss: Noch in diesem Jahr sei die Inbetriebnahme der Straße geplant. Nach den Verzögerungen durch Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht war man zuletzt von einem Schlusstermin im Frühjahr 2006 ausgegangen. Der milde Wintereinbruch kam den Baufirmen offenbar zupass. Jetzt ist auch nicht mehr, wie einst, von der Einweihung von Teilstücken die Rede. Die komplette Ortsumgehung mit Brückenbauwerken wird voraussichtlich im November durch die Bauleute übergeben, wie Rathert betonte. Noch mögliche Verzögerungen durch die Frostperiode seien bereits einkalkuliert. Besonders anspruchsvoll: Zwei Brücken, die mit der geänderten Straßensituation entstehen müssen. Die beiden neuen Eisenbahnbrücken, die im Norden über die Umgehung führen, sollen am Bauplatz vormontiert und im Sommer in einem speziellen Verfahren „eingeschoben“ werden. Noch in diesem Monat wird dafür das Baufeld freigemacht. Der Bahnverkehr wird während des Einschubs vom 30. Juni bis 6. Juli und vom 14. Juli bis 20. Juli unterbrochen. Für die Brücke der neuen B2 über die L 73 (Luckenwalder Straße) sind bereits die Pfeiler zu erkennen, die Firma Matthäi will das Bauwerk Anfang Juli fertig übergeben. Ab April soll mit dem Bau der Anschlüsse von der neuen B2 zur L73 und zur Autobahn in Richtung Dreieck Potsdam begonnen werden, für die andere Richtung bleibt der alte Anschluss bestehen. Nur die Umfeldgestaltung der Straße wird im November laut Rathert noch etwas warten. Die Bepflanzung an der Strecke soll bis Juni 2006 erfolgen. Allerdings werden die geplanten Lärmschutzwälle parallel zum Baufortschritt errichtet, sagte Rathert. Bei den anvisierten Baukosten werde es aus jetziger Sicht – trotz der Enteignungsverfahren und der zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen – etwa bleiben. Zu den 8 Millionen Euro sind lediglich 400000 Euro dazu gekommen. Der Protest der Straßengegner hatte nach den verlorenen Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht im Juni 2005 spürbar nachgelassen. Auch mit den meisten Grundeigentümern fand man am Ende einvernehmliche Lösungen: Von 33 geplanten Enteignungsverfahren musten nur 10 durchgeführt werden, so Rathert. Die Betroffenen würden entschädigt. „Mit den anderen 23 Eigentümern wurde sich gütlich geeignet.“ Michendorfs Ortsbürgermeister Hartmut Besch (FDP) begrüßte gestern, dass die Umgehung trotz der Klagen doch wie ursprünglich geplant fertiggestellt werde. „Für die Michendorfer, die unter dem Straßenverkehr zu leiden haben, ist es gut, dass ein Ende abzusehen ist.“ 75 Jahre habe der Ort für die Umgehung gekämpft. Jetzt würde man die Chance nutzen, den Ortskern für Bewohner und Gäste noch attraktiver zu gestalten. Henry Klix

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