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Potsdam-Mittelmark: Neue B 1 an der Eisenbahn durch Werder

Streckenverlauf in der Blütenstadt nimmt deutliche Konturen an

Streckenverlauf in der Blütenstadt nimmt deutliche Konturen an Werder. Immer deutlicher werden die Konturen für den Streckenverlauf der geplanten neuen B 1 durch die Stadt Werder. Demnach soll die Trasse vom Wildpark kommend über den Zernsee immer auf der Innenstadt-abgewandten Seite parallel zur Eisenbahn über das Heizwerk-Gelände am Bahnhof bis in die Havelauen verlaufen. In den Havelauen könnte sie dann auf die Phöbener Chaussee und schließlich zur Autobahn A 10 geführt werden. Über diese Planungen informierte das Brandenburgische Bauministerium jetzt die Werderaner Stadtverwaltung. Somit würde die insgesamt 9,3 Kilometer lange Trasse auf dem Werderaner Stadtgebiet zum Großteil zwischen Eisenbahn und Zernsee verlaufen – eine Querung der Bahn wäre nicht notwendig. In der Werderaner Stadtverwaltung sind die Vorstellungen des Ministeriums grundsätzlich positiv aufgenommen worden. „Irgendwann wird der Verkehr auf der jetzigen B 1 durch Werder zusammenbrechen, dann brauchen wir einen zweiten Havelübergang“, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) den PNN auf Anfrage. Die jetzt vom Ministerium vorgeschlagene Trasse wäre dafür die einzig mögliche Option, weil sie mit den geringsten negativen Nebenwirkungen verbunden sei, so Große. In Verbindung mit Lärmschutzmaßnahmen wäre die Bündelung der Verkehrsströme von Bahn und Straße zu begrüßen. Mögliche Konfliktpunkte in der Stadt Werder sieht Große vor allem im Abschnitt zwischen Zernseebrücke und Havelauen. Hier würde die Trasse durch Bereiche führen, die bisher vom Durchgangsverkehr verschont geblieben sind. Wie die PNN bereits am 12. Dezember 2003 berichteten, wird die neue B-1-Trasse über Wildpark-West und Werder zur A 10 im aktuellen Bundesverkehrswegeplan bereits als „vordringlicher Bedarf“ eingeordnet. Damit ist sie Bestandteil einer angestrebten Potsdamer Ortsumgehung, der sogenannten Netzverknüpfung. Diese soll nach dem Willen der Planer von der L 40 (Verlängerung der Wetzlarer Straße in Potsdam) durch die Ravensberge zur B 2, dann über den Templiner See zur jetzigen B 1 und schließlich wie beschrieben durch Wildpark-West und Werder entlang der Bahn zur A 10 führen. Vor allem gegen die Trasse zwischen der L 40 und der B 2 hat sich bereits eine Protestbewegung formiert. Sie fand unter anderem Ausdruck in einem offenen Brief von Gemeindevertretern aus Nuthetal an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Dem hatten sich im Dezember 2003 auch die Kreistagsfraktionen von SPD, PDS und Bündnisgrünen angeschlossen (PNN berichteten). Auch gegen die nun durch Werder geplante Trasse werde es wahrscheinlich Proteste geben, sieht Werner Große voraus. Er verweist in diesem Zusammenhang jedoch auf den bevorstehenden langen Planungsweg, der auch eine entsprechende Bürgerbeteiligung vorsieht. Dennoch ist die neue B 1 durch Werder nun keine reine Zukunftsmusik mehr. Als sie vor zehn Jahren schon einmal in der Diskussion war, hieß es, dass sie vor 2015 keinesfalls realisiert werde. Als „vordringlicher Bedarf“ könnte sie nun vielleicht schon 2010 Realität werden. In der Stadtverwaltung Werder hofft man indes, dass der genaue Trassenverlauf so schnell wie möglich festgelegt wird, denn erst dann kann mit dem Bau der lange geforderten Bahnunterführung von der Eisenbahnstraße zur Phöbener Chaussee begonnen werden. Hagen Ludwig

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