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Potsdam-Mittelmark: Löcher in Straße, Risse in Wänden

Caputher Anwohner sind sauer: Bislang kein Rezept gegen Holpersteine in der Weinbergstraße

Caputher Anwohner sind sauer: Bislang kein Rezept gegen Holpersteine in der Weinbergstraße Von Henry Klix Schwielowsee · Caputh - Wenn Caputh an schönen Wochenenden von Gästen überflutet wird, sind zwei Straßen besonders betroffen: Straße der Einheit und Weinbergstraße. Beide führen zur Fähre ans Gemünde. Die eine wird eher von Einheimischen benutzt, die andere – die Weinbergstraße – stellt für Gäste die schnelle Verbindung zur Durchfahrtstraße dar. Die Anwohner der Weinbergstraße sind stocksauer. Denn während die Straße der Einheit jetzt saniert und asphaltiert wird, sollen sie weiter mit unzumutbarem Holperpflaster leben. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 hat ebenso wenig genutzt wie gutes Zureden: Wenn die Autokarawane durch die Löcher holpert, der Lieferverkehr viel zu schnell an den Häusern vorbei ruckelt, klappern im Schrank die Tassen. Und wenn im Sommer nächsten Jahres die Straße der Einheit zur Baustelle wird, kommen Umleitungsverkehr und Baufahrzeuge noch hinzu. Mit einem Brief haben sich die Anwohner deshalb an Bürgermeisterin Kerstin Hoppe gewandt. 50 Anwohner haben das Schreiben von Steffie Marquardt unterzeichnet. Zur Kaffeezeit hat Marquardt Ostern pro Stunde fast 130 Autos gezählt – nur ein Vorgeschmack auf das Kommende, wie ihr schwant. Die Bausubstanz der Häuser werde schon jetzt in Mitleidenschaft gezogen. Von Rissen in den Wänden war in der Ortsbeiratssitzung am Mittwoch die Rede, wo der Brief auf der Tagesordnung stand. „Letztendlich führen die Belastungen dazu, dass der Verkehrswert der Grundstücke sinkt, der Aufwand für den Erhalt der Wohnhäuser aber steigt“, so Marquardt. Die Anwohner, die zur Sitzung zahlreich erschienen waren, wissen, dass ihre Straße nun nicht gleich mitsaniert werden kann. Aber wenigstens verkehrsberuhigende Maßnahmen erhoffen sie sich, bevor die Bauarbeiten los gehen. Doch Ortsbürgermeister Holger Teichmann konnte keine Zusagen machen, auch Bürgermeisterin Kerstin Hoppe in ihrem Antwortschreiben nicht. Absprachen mit dem Verkehrsamt hätten gezeigt, dass eine von den Bürgern geforderte Tonnagebegrenzung nicht drin sei. Auch wechselseitiges Parken mache keinen Sinn, es stehen hier einfach zu wenig Autos. Der Aufbringung von Schwellen würde die Verkehrsbehörde zwar zustimmen, doch hier fürchten die Anwohner, dass die Holperei noch schlimmer wird. Für eine provisorische Schwarzdecke sind die Bordsteine zu flach. Bleibt die Aufstellung von Pollern – der kann die Verkehrsbehörde wieder nicht zustimmen, weil „zu viele davon“ gebraucht würden, um einen Effekt zu erzielen. Viel Zeit für eine Lösung bleibt nicht. Teichmann sagte immerhin zu, die Sache zu prüfen. „Bevor die Weinbergstraße grundlegend saniert wird, brauchen wir aber ein Verkehrskonzept für Caputh, damit wir wissen, wie der Verkehr künftig fließen soll.“ Wieder ein Problem: Auch dafür fehlt das Geld.

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