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Potsdam-Mittelmark: Im nächsten Jahr höhere Müllgebühren

Kreiseigener Abfallwirtschaftsbetrieb muss sich auf neue Entsorgungsvorschrift einstellen

Kreiseigener Abfallwirtschaftsbetrieb muss sich auf neue Entsorgungsvorschrift einstellen Potsdam-Mittelmark - Die Müllgebühren in Potsdam-Mittelmark werden im kommenden Jahr wahrscheinlich erheblich steigen. Das kündigte der Geschäftsführer des kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebes (APM), Thomas Wendenburg, in einem Pressegespräch an. Als Grund gab er an, dass ab Mitte 2005 bundesweit eine Novellierung der „Technischen Anweisung Siedlungsabfall“ (Tasi) in Kraft tritt. Danach dürfen unbehandelte Abfälle ab 1. Juni 2005 nicht mehr auf Deponien entsorgt werden. Der Restmüll ist dann thermisch oder mechanisch-biologisch vorzubehandeln. Als Anhaltspunkt für den neuen finanziellen Aufwand nannte Wendenburg eine Berechnung der Stadt Rostock, die nach bereits erfolgter Ausschreibung schon mit einem Preis von 110 Euro je Tonne für die Müllbehandlung kalkuliert. Zum Vergleich: Für die noch übliche Deponierung müssen im Landkreis derzeit zwischen 59 und 88 Euro je Tonne aufgewendet werden. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark sowie die Städte Brandenburg/Havel und Potsdam – noch in einem Zweckverband vereint – haben nach langen Diskussionen jetzt vereinbart, die Behandlung ihrer Müllmengen auszuschreiben– jedoch in gesonderten Losen. Vom Ergebnis der Ausschreibung wird abhängen, welche konkreten Kosten auf die Einwohner zukommen. Um die entstehenden Mehrkosten abzufedern, setzt der APM-Geschäftsführer auch auf die verstärkte Einführung der Bio-Tonne, die sich in einer jüngst abgeschlossenen Pilotphase bewährt habe (PNN berichteten). Durch die Aussortierung des Biomülls ließe sich die Menge des entsprechend der Tasi zu behandelnden Abfalls von vornherein erheblich verringern, betonte Wendenburg. Einige Wohnungsgesellschaften im Landkreis wie die Teltower WGT oder die Frankfurter Siedlungsgesellschaft in der Werderaner Brunhildestraße hätten sich bereits zur Einführung der Biotonnen entschlossen. Wendenburg betonte ausdrücklich, dass die bisherige Bilanz des APM keine Gebührenerhöhung erforderlich gemacht hätte. Vielmehr habe der Betrieb 2003 einen Jahresüberschuss von etwa 191000 Euro erzielt. Ein ähnliches Ergebnis sei auch in diesem Jahr möglich. Insgesamt beschäftigt die APM derzeit 101 Mitarbeiter, davon 67 im Logistikbereich direkt auf den Fahrzeugen. Bewährt habe sich der Einsatz von 5 neuen Seitenladern, die nur noch von einem Mann bedient werden. Daneben gehören zum Fuhrpark weiterhin 5 Hecklader, die besonders in engen Straßen eingesetzt werden. Eine Besonderheit beim APM: Er verfügt auch über ein Motorboot, das zur Beseitigung von illegalen Müllablagerungen genutzt wird. Hagen Ludwig

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