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Potsdam-Mittelmark: Hoher Besuch beim Gemüsezwerg

Platzeck kommt beim Brandenburg-Tag der Grünen Woche an Teltower Rübchen nicht vorbei

Platzeck kommt beim Brandenburg-Tag der Grünen Woche an Teltower Rübchen nicht vorbei Berlin/Teltow – „Guck mal Heinz, Teltower Rübchen“, ruft eine Frau und bugsiert ihren Mann durch die Menschenmenge zum Stand von Biobauer Axel Szilleweit. Skeptisch mustert der Mann die weißen Winzlinge mit den langen Wurzelfasern und fragt unsicher: „Ist so was zwischen Petersilienwurzel und Pasternaken?“ Seine Frau schüttelt energisch den Kopf, greift nach einem Prospekt mit Rezepten und lässt sich dann zwei Pfund Rübchen einpacken, weil man die „wenigstens einmal gegessen haben muss“. Dem alten Geheimrat Goethe schmeckten die auch, liest sie ihrem Mann aus dem Prospekt vor. Das überzeugt. Im großen Topf rührt der Telower Biobauer Szilleweit von Zeit zu Zeit die Rübchensuppe um, jedes Mal, wenn er den Deckel dabei anhebt, verströmt ein würziger Duft. In der Brandenburg-Halle 21 der „Grünen Woche“ in Berlin vermischen sich Gerüche von Fischsülze mit Kürbisbratwurst, Kartoffelpastete in Honigsoße und Fassgurken. Dazwischen schiebt sich die Menge. Heute sei es besonders voll, bemerkt eine Ausstellerin: „Wegen dem Brandenburg-Tag und außerdem kommt der Ministerpräsident“. „Ach ja der Stolpe“, merkt ein Besucher an. „Oh Gott nein“, korrigiert sie, „wir haben doch jetzt den Platzeck, der Stolpe ist doch jetzt Bundesrepublik“. Vielen Ständen, quer durch Brandenburg, stattete Ministerpräsident Matthias Platzeck gestern einen Besuch ab, begleitet von Ministern und sieben Königinnen der Mark. Am Stand von Axel Szilleweit begrüßt ihn auch Bürgermeister Thomas Schmidt. Ihm erzählt der Landesvater strahlend, er wisse jetzt, wie Teltower Rübchen zubereitet werden müssen. Und so ist der Korb, den Szilleweit überreicht, für Platzeck Anlass, weitere Rübchenrezepte auszuprobieren. Platzeck versichert noch zum Abschied, beim nächsten feierlichen Rübchenanstich im Herbst selbst vorbei zu kommen. Mit insgesamt drei Ständen ist Teltow in diesem Jahr auf der Grünen Woche vertreten. Erstmals ist der Exotische Kräutergarten von Ali Moshiri in Halle 9 dabei. Im Angebot: Kräuteressig, exotische Gewürze und Sämereien. Zum zweiten Mal dabei ist die Biomalz Backmittel GmbH (Halle 21). Neben den legendären Malzbonbons, die längst zu einem Ostalgie-Renner wurden, gibt es nun weitere Geschmacksvariationen: Schwarze Johannisbeere, Erdbeere, Apfel-Vanille. Alle drei Varianten sind kombiniert mit der Heilpflanze Aloe Vera und Dextrose. Besonders augenfällig sind die neuen türkisfarbenen Eisblock-Bonbons mit Mentholgeschmack, deren Farbe rührt von der Alge Spirulina, die das Altern verzögern soll, weshalb auf der Packung „Anti-Aging“ vermerkt ist. Eine alte Neuheit ist auch das Moskauer Sahneeis, das nun als Softeis produziert wird und der steingemahlene Senf, ebenfalls eine Neuheit, geht auf ein altes ostpreußisches Rezept zurück. Davon brachte die Teltower Firma gleich 1000 Gläser zur Grünen Woche mit, denn im letzten Jahr waren Biomalzprodukte sehr gefragt. KiG

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