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Potsdam-Mittelmark: Geldfälscher: Im Schlaf überrascht

Caputh/Potsdam - Zum zweiten Mal kamen die Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg in den frühen Morgenstunden. Zum zweiten Mal stießen sie auf einen Schläfer: Wie erst gestern bekannt wurde durchsuchten die LKA-Ermittler am 30.

Caputh/Potsdam - Zum zweiten Mal kamen die Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg in den frühen Morgenstunden. Zum zweiten Mal stießen sie auf einen Schläfer: Wie erst gestern bekannt wurde durchsuchten die LKA-Ermittler am 30. Dezember um 4 Uhr morgens erneut die Geldfälscher-Werkstatt auf dem Gelände der alten Gärtnerei in Caputh. Dabei ging ihnen ein weiterer Verdächtiger ins Netz, ein 25-jähriger Weißrusse, der dort schlief. Das bestätigte Behördensprecher Ralf Roggenbuck gestern auf Anfrage den PNN. Der Mann wurde am 31. Dezember dem Haftrichter vorgeführt und sitzt seit dem in Untersuchungshaft. Bereits bei der ersten Polizeiaktion am 17. Dezember, als die Ermittler gegen 6 Uhr kamen, waren sie auf zwei schlafende Geldfälscher gestoßen: einen 42-jährigen Deutsch-Iraner und einen 32-jährigen Weißrussen. Beide sitzen seit dem in Haft. Am 22. Dezember war dann der bis dahin dritte Verdächtige, der Pflanzenvermieter Jens H., verhaftet worden. Er hatte das Areal gemietet. Bei dem nun festgenommen Weißrussen haben die Ermittler nach PNN-Informationen ein langes Messer sichergestellt. Außerdem fanden sie eine CD-Rom, auf der wichtige Datensätze für den Blütendruck vermutet werden. Die Computer-CD wird derzeit ausgewertet. Die Ermittler hatten Hinweise, dass es erneut „Bewegung auf dem Gelände“ der Gärtnerei gibt“ und so das Areal erneut observiert – bis „erkennbar war, dass der Weißrusse zu der Bande gehört“, hieß es. Warum er in aller Seelenruhe dort schlief war gestern noch unklar. „Kann sein, dass er einfach nicht wusste, dass die Werkstatt schon aufgeflogen war“, hieß es aus Ermittlerkreisen. Die Caputher Euro-Fälscher-Werkstatt war bundesweit die erste. Die Ermittlungen zu Hintermännern dauern noch an. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass die vier bisher Verhafteten die Fälschungsaktion nicht allein geplant haben, zumal gedruckte Euro-Blüten bislang aus Osteuropa und Südamerika kamen. In Caputh waren neben einer automatisierten Cannabis-Plantage auch eine Offsetdruck- und eine Papierschneidemaschine, Spezialpapier und -farben, Hologramme und Sicherheitsstreifen sowie das Siegel einer Berliner Universität gefunden worden. Mit dem Druckmaterial hätten 50-Euro-Blüten im Wert von einer Million Euro gedruckt und alle Dokumente der Uni gefälscht werden können. Experten der Bundesbank hatten die Qualität der erst einseitig bedruckten Blüten als außerordentlich hoch eingeschätzt.Peter Tiede, Thorsten Metzner

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