zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: „Ganoven, geht woanders hin!“ Zehn Jahre Fichtenwalder Sicherheitspartnerschaft

Beelitz · Fichtenwalde - Nacht für Nacht sind Manfred Staab und seine Mannen in den Straßen Fichtenwaldes unterwegs. Nichts entgeht ihren wachsamen Augen, wenn sie auf Streife in der Waldgemeinde nach dem Rechten schauen: Sind die Türen an öffentlichen Gebäuden verschlossen?

Beelitz · Fichtenwalde - Nacht für Nacht sind Manfred Staab und seine Mannen in den Straßen Fichtenwaldes unterwegs. Nichts entgeht ihren wachsamen Augen, wenn sie auf Streife in der Waldgemeinde nach dem Rechten schauen: Sind die Türen an öffentlichen Gebäuden verschlossen? Gibt es auffällige Autos mit fremdem Kennzeichen, stört jemand die nächtliche Ruhe? Ungewöhnliche Vorfälle gebe es kaum, Kriminalität ist in Fichtenwalde ein Fremdwort. Die Präsenz der freiwilligen Sicherheitspartner reicht offensichtlich, um Ganoven abzuschrecken. „Geht woanders hin, aber nicht nach Fichtenwalde“, ist die Botschaft, die Staab für alle potenziellen Einbrecher, Randalierer und andere Kriminelle hat. Seit zehn Jahren gibt es die Sicherheitspartnerschaft hiesiger Bürger mit der Polizei. Allein die Statistik kündet von Erfolg: Seit 1995 sind die Straftaten in Fichtenwalde um die Hälfte zurückgegangen – bei einem Wachstum der Einwohnerschaft um das Dreifache. Jetzt veranstaltete der Beelitzer Ortsteil eine Jubiläumsfeier, um das Engagement der 18 wachsamen Bürger zu würdigen. Tatsächlich sei die Sicherheitspartnerschaft Fichtenwalde eine der besten im Polizeischutzbereich Brandenburg, sagte der Leiter des Sachgebietes Prävention, Ulrich Krienke. „Die Fichtenwalder sind engagiert, diszipliniert und zuverlässig.“ Der Kriminalhauptkommissar erläuterte, wie es zum Aufbau der Patenschaften kam: Anfang der 90er sei bei Brandenburgern der Wille aufgekommen, sich vor Kriminalität zu schützen, denn die sei gerade in der Nachwendezeit hoch gewesen. Besonders in der Anonymität von Neubaugebieten hätten Einbrecher leichtes Spiel gehabt. „Die Polizei wollte die Absichten in vernünftige Bahnen lenken“, es sollten keine Bürgerwehren entstehen. Vielmehr seien die Menschen in Kontakt getreten und achteten nun aufeinander. Krienke nennt dies eine „aktive Nachbarschaft“. Aufgabe der Sicherheitspartner ist in erster Linie die Präsenz. „In Angstträumen, wie unbeleuchteten Straßen, sind die Bürger unterwegs. Und das stärkt das objektive Sicherheitsgefühl in der ganzen Gemeinde.“ Sollte tatsächlich ein Ganove ertappt werden, dürfen auch die Sicherheitspartner nur von den so genannten Jedermanns-Rechten Gebrauch machen: sich verteidigen und den Täter festhalten, bis die Polizei eintrifft. Der Kontakt zur Staatsgewalt ist in Fichtenwalde eng: Monatlich werden mit dem Revierpolizisten die Streifen eingeteilt und die Lage erörtert. Bevor es allabendlich mit Hund und Auto losgeht, wird sich in der Beelitzer Wache per Funk angemeldet. Lobend äußerten sich am Donnerstagabend auch Ortschef Tilo Köhn und der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin. In der Spargelstadt selbst ist gerade eine Sicherheitspartnerschaft im Entstehen, dabei unterstützen die „alten Hasen“ aus Fichtenwalde. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false