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Potsdam-Mittelmark: Freie Bahn für neue Bauherren in Werder

Stadtverordnete votierten für Quartier „An der Föhse“ und Ausbau der Eisenbahnstraße

Werder - In diesem Jahr wird sich eine Menge tun in der nördlichen Werderaner Innenstadt. Dem größten anstehenden Bauprojekt „An der Föhse“ gaben die Stadtverordneten am Donnerstagabend grünes Licht. Hier sollen in den kommenden Jahren 50 neue Wohnungen in Einfamilien- und Doppelhäusern entstehen (PNN berichteten). Einstimmig votierte das Parlament auch für den geplanten Ausbau der Eisenbahnstraße. Mit dem ersten Abschnitt zwischen Kesselgrund- und Adolf-Damaschke-Straße soll ebenfalls in diesem Jahr begonnen werden, der Abschluss ist für 2009 angesetzt.

Obwohl die geplante Sanierung der Eisenbahnstraße in Werder begrüßt wird, hat die Stadt einen dringenden Wunsch an den Landesbetrieb für Straßenwesen als Bauträger: eine Unterführung im Bereich des jetzigen beschrankten Bahnüberganges. Bereits im Hauptausschuss im Dezember wurde dies als Forderung schriftlich festgehalten. Erste Anfragen hatten allerdings zur Ablehnung geführt: seitens des Landesbetriebes wurde darauf verwiesen, dass die Bahn den Übergang mit einer modernen Anlage gesichert habe (PNN berichteten).

Doch ohne Tunnel sehen die Abgeordneten ein Problem auf die Stadt zukommen: Der im Entwurf festgehaltene Kreisverkehr in Höhe Kesselgrundstraße könnte zu langen Staus in der Stadt führen. Baldur Martin (FBL) hatte darauf aufmerksam gemacht: Bei geschlossener Schranke stünden die Autos auch im Kreisverkehr. Dadurch könnten Autofahrer aus der Eisenbahnstraße erst weiterfahren, wenn hier der Verkehr abgeflossen sei. Dann jedoch wären die Schranken möglicherweise schon wieder zu.

„Jedes Dorf hat eine Unterführung, nur Werder bekommt so etwas nicht“, hatte Bürgermeister Werner Große (CDU) daraufhin beklagt. Auch Bauausschusschef Wolfgang Gäding (CDU) bemerkte: „Man lässt uns hier hängen.“

Für 2008 ist der zweite Abschnitt bis zur Bernd-Kellermann-Straße geplant, 2009 der letzte Abschnitt zwischen dem Bahnübergang und der Otto-Lilienthal-Straße.

Parallel dazu soll sich das 28 000 Quadratmeter große neue Wohnquartier „An der Föhse" zwischen Eisenbahnstraße/Adolf-Damaschke-Straße und Havelufer entwickeln. Anders als in den Planungen früherer Jahre will man weg vom Mehrfamilienhaus. Stattdessen sollen nun zehn dreigeschossige Doppelhäuser und 30 zweigeschossige Einfamilienhäuser entstehen. „Die Bauform lässt vielfältige Durchblicke zum Havelufer zu“, heißt es im Bebauungsplan. Durch die privaten Grün- und Gartenflächen werde der für Werder charakteristischen Siedlungsform mit Einzelhäusern und Obstgärten Rechnung getragen. Träger des Vorhabens ist die Unternehmensgruppe Krebs aus Berlin. Während die Doppelhäuser unmittelbar an der Straße entstehen sollen - die Grundstücksgrößen liegen bei mindestens 300 Quadratmetern, sollen dahinter die Einfamilienhäuser auf Grundstücken zwischen 400 und 500 Quadratmetern gebaut werden. Der Quadratmeterpreis werde zwischen 95 und 220 Euro liegen. Zudem ist für den Bereich am Ufer eine 16 bis 27 Meter breite, öffentlich zugängliche Gründfläche geplant. Erschlossen wird das neue Wohngebiet durch drei ringförmige Anwohnerstraßen. Durch die Begrenzung der Haushöhen auf maximal 12,5 Meter g bleibe die Sichtachse zwischen dem Hohen Weg über das Havelufer bis hin zur Insel erhalten. Thomas Lähns

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