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Potsdam-Mittelmark: Engel, Rosen und Antiquitäten in Bad Saarow

Kleinstes First-Class-Hotel Deutschlands ist jetzt auch beste Herberge in Berlin und Brandenburg

Kleinstes First-Class-Hotel Deutschlands ist jetzt auch beste Herberge in Berlin und Brandenburg Von Bernd Kluge Genüsslich nippen Monica Lwowski und Christiane Gaal an ihrem Champagner. Der Frühstückstisch der beiden Schwestern ist reichlich gedeckt, der Blick aus dem Fenster fällt direkt auf den idyllischen Scharmützelsee in Bad Saarow. „Einfach herrlich, man fühlt sich wie in einer anderen Welt und kann sich rundum verwöhnen lassen“, schwärmen die beiden in Hamburg und Berlin wohnenden Frauen. Die fünf luxuriösen „Champagnertage in der Villa Contessa“ haben sie von ihren Kindern zu Weihnachten geschenkt bekommen. Nach dem ausgiebigen Frühstück - feste Zeiten gibt es in Deutschlands kleinstem First-Class-Hotel nicht - steht ein Besuch im benachbarten Thermalbad auf dem Programm, am späten Nachmittag kommt noch eine Masseurin in die Jugendstilvilla. Wahlweise können die beiden Frauen auch noch Edelsteinwasser- und Farblicht-Therapie in der hauseigenen Zwei-Personen-Sauna genießen. Den Abschluss des Wohlfühlpaketes bildet ein romantisches Abendessen, zubereitet von Spitzenkoch Oliver Berfelz. Der mit einem Michelin-Stern Ausgezeichnete ist der jüngste Neuzugang in der „Villa Contessa“. Er hat das Acht-Zimmer-Haus dem neueröffneten Nobel-Hotel „Ritz-Carlton“ in Berlin vorgezogen. „Hier bekommt man das Lob direkt vom Gast, es ist alles so familiär und persönlich“, erklärt er seine Beweggründe, in die brandenburgische Provinz zu gehen. Sucht man Entspannung fernab vom Alltagsstress, so ist man in der romantischen Oase von Marina Runge richtig. „Urlaub für die Seele und die Sinne“ - das ist laut Hotel-Chefin die Firmenphilosophie. Die 90-prozentige Auslastung der Villa gibt ihr Recht. Selbst Prominente wissen die abgeschiedene Beschaulichkeit am Ufer des Scharmützelsees zu schätzen. Für die gastronomische Seiteneinsteigerin Runge ein toller Erfolg. 1997 hatte die damalige Marketingleiterin bei einer Bank in Eisenhüttenstadt ihr „Traumhaus“ bei einem Spaziergang am Scharmützelsee entdeckt. Der Liebe auf den ersten Blick folgte der schnelle Entschluss: Die 47-Jährige hängte den alten Beruf an den Nagel und sattelte „mit einem gewissen Urvertrauen“ um. Mit viel Liebe zum Detail und einem ausgeprägten Hang zur Romantik machte sie die alte Villa zu einem wahren Schmuckstück. Engel in allen Formen und Materialien begleiten den Gast durch die in Pastellfarben mit kostbaren Tapeten und Stoffen dekorierten Räume. Überall gibt es frische Rosen und verschnörkelte Kerzenleuchter, altertümliche Spiegel und Kristallleuchter. Möbel-Antiquitäten machen das Haus unverwechselbar. Keines der acht Zimmer gleicht dem anderen. Der Gast hat die Wahl zwischen einem Ambiente in hellem Orange, Altrosa oder Mintgrün. Sorgfältig restaurierte, altertümliche Holzbetten mit Schleifen-Vorhängen und Rüschenkissen laden zum Entspannung ein. „Ich gestalte einfach besondere Momente“, sagt Frau Runge, der man abnimmt, dass sie anstatt Bänkerin viel lieber Innenarchitektin oder Modezeichnerin geworden wäre.Ihre Arbeit hat sich ausgezahlt: Im Dezember erhielt die „Villa Contessa“ den inzwischen in ganz Deutschland renommierten Gastro-Award 2003 als bestes Hotel in Berlin und Brandenburg.

Bernd Kluge

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