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Potsdam-Mittelmark: Brücken für Behinderte

Regionaler Verein will auch diesem Jahr aufklären, informieren und aufmerksam machen

Regionaler Verein will auch diesem Jahr aufklären, informieren und aufmerksam machen Stahnsdorf. Die noch mit vielen Fragen verbundene Gesundheitsreform bewegt auch den „Verein Behinderte und ihre Freunde Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf". Für den 26. Februar ist deshalb im Teltower Bürgerhaus in der Ritterstraße eine Infoveranstaltung geplant. Eine weitere wird folgen, verspricht Vereinsvorsitzende Hannelore Freitag, die dabei fachkundige Experten als Gesprächspartner aufbieten wird. Erwartet werden neben den Vereinsmitgliedern auch deren Angehörige und Freunde, denn mit seinen Veranstaltungen will der Verein das Verständnis für Behinderte, deren Belange und Probleme wecken und „Brücken schlagen“. Schön wäre es, wenn der große Aktionstag eine Neuauflage erhalten könnte, der im vorigen Mai im Zentrum von Teltow viel Zuspruch und Aufmerksamkeit über die Region hinaus gefunden hatte. Diesmal soll dazu in das neue Ortszentrum von Kleinmachnow eingeladen werden. Ob es klappt, ist freilich noch ungewiss, weil das dort entstehende Rathaus bis zum Mai wohl noch nicht bezugsfertig ist. „Wir hatten viel Gutes“, blickte der Vereinsvorstand bei einem Pressegespräch auf das vergangene Jahr zurück. Prall gefüllt war das Alltagsprogramm mit Sport, Spielenachmittagen, mit Hausbesuchen, regelmäßigen Sprechstunden, mit PC-Unterricht und Gesundheitsberatung, mit Ausflügen und Theaterbesuchen. Der Verein suchte und fand aber auch viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. So bei der Einweihung des Naturlehrpfades Hoher Fläming in Belzig, beim „Markt der Möglichkeiten“ während des Altstadtfestes in Teltow und beim Brandenburgischen Selbsthilfetag in Potsdam. Hier bekamen die Stahnsdorfer viel Anerkennung für ihren „Regionalführer". Es ist eine mit Sponsorenhilfe gedruckte 98 Seite starke Broschüre, die den Behinderten eine umfassende Übersicht über Handelseinrichtungen, Behörden, Schulen, Arztpraxen medizinische Einrichtungen und Dienstleistungsunternehmen in der Region gibt. Dieses wichtige Heft ist mit Unterstützung von ABM-Kräften, ebenfalls Schwerbehinderten, entstanden, die bis zum März vorigen Jahres beim Verein tätig sein konnten. Dann aber hat das Arbeitsamt die Stellen gestrichen. „Und das im Internationalen Jahr der Behinderten", so die vorwurfsvolle Anmerkung des Vereinsvorstandes, der sich für gute Unterstützung bei den hiesigen Kommunalbehörden bedankt, aber manche Lücken in dem im Vorjahr verabschiedeten Brandenburgischen Gleichstellungsgesetz erkennt. So gibt es immer noch keine Bestimmung, wonach Gebäude mit Publikumsverkehr behindertengerechte Zugänge haben müssen. Es bleibt bei einer Kann-Bestimmung. Dieses Thema ist ein besonderes Anliegen von Vorstandsmitglied Dieter Polchow. Er macht sich bei Architekten für behindertengerechtes Bauen stark und er hat auch die feste Zusicherung, dass beim bevorstehenden Ausbau des alten Teltower Rathauses auf dem historischen Marktplatz immer ein Beauftragter der Behinderten mit seinen Ratschlägen dabei sein wird. In den Ortschaften der Region Teltow leben rund 5300 Schwerbehinderte. „Es werden immer mehr", weiß Hannelore Freitag mit dem Blick auf das steigende Lebensalter und drückt damit den Wunsch und die Hoffnung aus, dass sich junge Leute im Verein engagieren und damit auch die drei Vorstandsmitglieder in ihrer ehrenamtlichen Arbeit unterstützen. Ratschläge und Auskünfte gibt es vor allem bei den Mittwoch-Sprechstunden beim Vereinsbüro in Stahnsdorfer Gemeindehaus in der Annastraße. Georg Jopke

Georg Jopke

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