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Potsdam-Mittelmark: Bäkesaal droht Schließung

Bauaufsicht stellt erhebliche Sicherheitsmängel fest

Bauaufsicht stellt erhebliche Sicherheitsmängel fest Teltow – Der Bäkesaal auf dem Gelände des ehemaligen Teltomat-Betriebes muss geschlossen werden. Der Sicherheitsstandard entspricht nicht mehr den Vorschriften. Um die Auflagen der mittelmärkischen Bauaufsicht zu erfüllen, sind Reperaturen in Höhe von 150000 Euro nötig, hat der Bäketaler Karnevalsverein (BKV) ausgerechnet. Der Verein betreibt seit zwei Jahren den Saal, nachdem die Mitglieder das Objekt zuvor mit 15000 Euro instandsetzten und mit der Papenburg AG, dem Eigentümer, einen Mietvertrag abschlossen. Das Geld kam aus den Taschen der Vereinsmitglieder, doch die nun nötige Summe kann der Verein nicht aufbringen. BKV-Präsident Bernd Randhahn wandte sich deshalb an den Teltower Kulturausschuss. Denn der Saal, der schon zu DDR-Zeiten als Mehrzwecksaal genutzt wurde, hat nach seiner Meinung Bestandsschutz. Doch nun spreche die Bauaufsicht von einer Umnutzung, da der Saal früher Speiseraum war und mehrere Jahre ungenutzt blieb. Die Vereinsaktivitäten können daher nicht als Altnutzung gesehen werden, weshalb nun Brandschutz-Auflagen erteilt wurden. Etwa 40 Veranstaltungen finden jährlich im Bäkesaal statt, darunter Rentnerweihnachts- und Schulabschlussfeiern. Sportvereine und Firmen nutzen den Saal, und natürlich feiern die Jecken des Vereins hier Karneval. „Doch an den Mieteinnahmen können wir nicht verdienen", erklärte Randhahn am Montag im Kulturausschuss. Davon könnten keinesfalls die geforderte Feuerschutzdecke, die Modernisierung der Elektroanlage, Wärmeverglasung und Rettungswege bezahlt werden. Auch die Papenburg AG sei nicht interessiert, die Kosten für diese Maßnahmen zu übernehmen. Notfalls würde die Firma den Saal als Lager nutzen, teilte sie dem Verein mit. Würde der Bäkesaal geschlossen, gäbe es in der Region keinen vergleichbaren Festsaal, verdeutlichte Randhahn. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) erklärte in der Sitzung, dass bislang für jede Veranstaltung extra eine Erlaubnis durch das Teltower Ordnungsamt erteilt werden musste. Seine Verwaltung habe nun auf eine Lösung gedrängt, die das Verfahren vereinfache. Dass in diesem Zuge die Bauaufsicht nun erhebliche Bedenken anmeldet, hat Teltows Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht allerdings überrascht. Was verblüfft: Schließlich waren es seine Kollegen aus dem städtischen Ordnungsamt, die bei der mittelmärkischen Bauaufsicht wegen der erheblichen Mängel an der baulichen Substanz des Bäkesaals Alarm schlugen. Von der Pressesprecherin des Landratsamtes Potsdam Mittelmark, Andrea Metzler, erfuhren die PNN gestern auf Nachfrage, dass die Vielzahl der Veranstaltungen bisher nicht bekannt war. Erst nach den Hinweisen des Teltower Ordnungsamtes habe sich die Bauaufsicht vor Ort überzeugt und die Mängel festgestellt. Vor allem der zweite Rettungsweg fehle. Es komme immer auf die Art der Veranstaltung an, bei zwei Feiern im Jahr hätte man vielleicht ein Auge zugedrückt. „Aber größtenteils sind es vor allem Diskotheken am laufenden Band. Und im Katastrophenfall möchte da keiner die Verantwortung übernehmen", sagte Metzler. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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