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Potsdam-Mittelmark: Auf dem Europaradweg quer durch die Mittelmark

Tourismusverbände im Fläming und Havelland setzen auf die Radler und sehen noch große Potenziale

Potsdam-Mittelmark - Mit dem Europaradweg R 1 wollen die Tourismusverbände für Potsdam-Mittelmark auf der bevorstehenden Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) offensiv in die Werbung gehen. Damit soll auch an die Ergebnisse einer jüngst stattgefundenen 1. Internationalen Marketingkonferenz für den R 1 angeknüpft werden. Zu den etwa 60 Teilnehmern aus Deutschland, den Niederlanden, Estland, Litauen und Polen gehörte auch Christiane Wittig vom Tourismusverband Fläming. „Mit dieser Konferenz wurde der Startschuss für eine grenzüberschreitende Vermarktung gegeben“, betonte sie im Gespräch mit den PNN.

Bis zur Eröffnung der ITB (8. bis 12. März) soll bereits eine spezielle Internetseite unter www.euroroute-r1.de mit dem gesamten Streckenverlauf im Netz stehen. An diese Seite können sich dann alle Regionen entlang des R1 mit Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten, Radlerherbergen und Gaststätten andocken. Das Land Brandenburg will dort zur ITB bereits erste Inhalte präsentieren.

Insgesamt verläuft der etwa 3000 Kilometer lange R1 von Boulogne-sur-Mer in Frankreich bis ins russische St. Petersburg durch neun europäische Länder. Sein Ausbauszustand ist derzeit noch sehr unterschiedlich. So verläuft er in Polen hauptsächlich noch auf Straßen, während es in den Niederlanden und Deutschland größtenteils auf separaten Radwegen sicher vorwärts geht. Die mittelmärkische Teilstrecke von Klein Marzehns im Fläming bis Potsdam mit einer Länge von etwa 80 Kilometer wurde im vergangenen Jahr fertiggestellt. Etappenorte sind unter anderem Raben, Belzig, Beelitz, Petzow und Geltow.

Der Tourismusverband Fläming hat bereits kräftig in die Pedale getreten und wirbt aktuell mit einem Flyer auf der R1-Strecke Potsdam-Wittenberg für eine Tour „Mit Rad und Skates von Marlene Dietrich zu Martin Luther“: Insgesamt 250 Kilometer in sieben Etappen. Als Service werden angeboten Hotelübernachtungen, Gepäcktransfer und ein umfangreiches Infopaket. Besonders interessant: In Wittenberg besteht Anschluss an den bekannten Elberadweg.

Auf dem Weg zwischen Beelitz-Heilstätten und Ferch endet formell die Zuständigkeit des Tourismusverbandes Fläming. Die verbleibenden zwölf Kilometer bis Potsdam tangieren den Wirkungsbereich des Tourismusverbandes Havelland. „Für uns hat der R 1 vor allem eine Bedeutung als Zubringer“, erklärte dessen Geschäftsführer Peter Weisner. Unmittelbar ins Havelland führen drei andere Pisten: Die Tour Brandenburg, der Havelland-Radweg und der sehr reizvolle Radweg entlang der Havel, dessen Fertigstellung für Ende 2006 geplant ist.

Ab kommenden Frühjahr will der Tourismusverband zudem mit einer Tour vom Berliner Schlossplatz bis nach Hamburg locken. Die Strecke verläuft auf dem Havelland-Radweg durch das Havelländische Luch und dann weiter auf dem Elberadweg. „Für uns steht der Radtourismus von der Bedeutung her an erster Stelle noch vor dem Wassertourismus“, betonte Weisner. Deshalb werde er auch eine zentrale Rolle bei der Präsentation des Tourismusverbandes auf ITB spielen. „An den Strecken gibt es noch große Potenziale für spezielle Radlerangebote von Hotels und Gaststätten“, versicherte Weisner. Ein gelungenes Beispiel sei die Otto-Lilienthal-Radtour, die auf der Internetseite des Verbandes in Kooperation mit der Pension Sperlingshof in Dallgow-Döberitz angeboten wird (www.havelland-tourismus.de).

Ungefähr 1000 Kilometer neue Radwege seien allein im Havelland nach der Wende entstanden, so Weisner. Wer sich einen Überblick über die vielen Radlerpisten und deren Kombinationsmöglichkeiten verschaffen will, der kann sich auf eine Radwegekarte für das gesamte Land Brandenburg freuen. Sie entstand in Regie der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und soll ebenfalls auf der ITB vorgestellt werden.

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