Kultur: Streitpunkt Garnisonkirche nach PDS-Antrag

Als eine Phantombeschlussfassung bezeichnete Helmut Przybilski (SPD) den Antrag der PDS zur Garnisonkirche. Durch das Engagement der Initiative „Ruf aus Potsdam“ und der damit verbundenen geplanten Wiedererrichtung der gesamten Kirche, deren Grundsteinlegung schon für das Frühjahr 2005 vorgesehen sei, sah Hans-Jürgen Scharfenberg jedoch dringenden Diskussionsbedarf. Darum der PDS-Beschlussantrag, der unter anderem die Bindung des Wiederaufbaus an das Konzept „Versöhnungszentrum“, den Ausschluss einer finanziellen Beteiligung der Stadt und keine Einschränkungen der Verkehrsführung auf der Breiten Straße während der Bauarbeiten vorsah. Vor allem der absolute Ton dieser Forderungen stieß bei vielen Fraktionsvertretern auf Widerstand. So nannte Eberhard Kapuste (CDU) den Antrag verfrüht. Jetzt, da die Initiative „Ruf aus Potsdam“ in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche endlich etwas anpacke, da sei es ein falsches Zeichen, mit neuen Bedingungen deren Arbeit zu erschweren. Dass die Stadt dieses Projekt, das einen Umfang von knapp 60 Millionen Euro haben soll, politisch begleiten müsse, sei sehr wichtig. Dass dies aber ohne Geldmittel aus dem ohnehin schon knapp bemessenen Etat geschehen müsse, da gab Kapuste der PDS recht. Auch die Forderung, keine Verkehrseinschränkungen während der Bauarbeiten auf der Breiten Straße zuzulassen, wiesen fast alle Ausschussmitglieder zurück. Denn für den Wiederaufbau sei man auf das ursprüngliche Fundament angewiesen, das in die Breite Straße hinein reicht. Auch Scharfenbergs Argument, dass durch Verkehrsbeschränkungen die Akzeptanz für das Projekt „Garnisonkirche“ bei den betroffenen Autofahrern schwinde, konnte sich nicht durchsetzen. Nach fast einstündiger Diskussion stellte die PDS ihren Antrag vorerst zurück. Dirk Becker

Dirk Becker