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Kultur: Spielen wie in der A-Klasse

Brandenburgs OB Thiemann: Wir kämpfen um unser Orchester

Brandenburgs OB Thiemann: Wir kämpfen um unser Orchester „Jeder Partner im Theater- und Orchesterverbund sollte sich auf seine Aufgabe konzentrieren, die ihm zugeteilt ist, und seinen Verpflichtungen nachkommen“, sagte Dr. Gerlind Thiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel, gegenüber den PNN. Damit nimmt auch das im Oktober des vergangenen Jahres gewählte Stadtoberhaupt Stellung zu den gegenwärtigen Auseinandersetzungen im Theater- und Orchesterverbund. „Das Brandenburger Theater hat dem Verbund, also den Städten Potsdam und Frankfurt (Oder) Musiktheaterproduktionen (BT) anzubieten. Dies muss geschehen“, so Gerlind Thiemann. Aber zugleich ist ihr bewusst, dass die Bühne der Havelstadt in den vergangenen Jahren viel zu wenig Inszenierungen in diesem Bereich herausbrachte. „Dies lag aber eindeutig daran, dass dafür nicht genügend Finanzen zur Verfügung standen.“ Oper und Operette sind nun einmal aufwändiger und teurer als Sinfoniekonzerte oder Schauspielaufführungen. Laut Verbundsvertrag soll das BT vier Musiktheaterstücke in der Spielzeit produzieren, die 1,2 Mio Euro kosten. Dem Theater stehen aber nur 1,2 Mio Euro an Produktionsetat zur Verfügung. Bernd Keßler, stellvertretender Intendant des BT, sagte den PNN: „So können wir nur zwei Opern oder Operetten für 600000 Euro auf die Bühne bringen, die anderen 60000 Euro gehen in die verschiedensten Gastspiele, die ins Haus kommen sowie für die Abzahlung eines Kredites, der im Jahr 2000 für Abfindungen von rund 150 Mitarbeitern aufgenommen werden musste. Das kostet uns monatlich ca. 400000 Euro.“ Gerlind Thiemann brachte unmissverständlich zum Ausdruck, dass Brandenburg für sein Orchester kämpfen werde. „Unsere Symphoniker liefern Qualität, die überall sehr geschätzt wird. Wir nehmen die C-Klasse in Kauf, die Musiker spielen jedoch wie in einem Orchester der A-Klasse. Und dies macht uns stolz.“ Die Oberbürgermeisterin erklärte, dass sie den Gedanken einer Orchesterholding zwischen den Klangkörpern von Brandenburg und Frankfurt weiterhin verfolgen werde. „Wir gehen dazu in Kürze mit der Theater- und Orchesterleitung in Klausur.“ Eine Kündigung der noch verbliebenen sechs Schauspieler sieht Dr. Thiemann nicht. „Dann wären sehr hohe Abfindungen fällig. Und das Geld haben wir dafür nicht. Das sollten wir in die Kunst stecken“Klaus Büstrin

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