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Kultur: Pünktlich im Fahrplan

Kulturausschuss: Projektbeirat und Kulturhauptstadt-Bewerbung

Kulturausschuss: Projektbeirat und Kulturhauptstadt-Bewerbung Er bewahrt hoffentlich weiterhin die Ruhe, wenn die Wogen im Kulturausschuss hoch gehen sollten– sein neuer Vorsitzender Eberhard Kapuste (CDU). Die erste Sitzung nach den letzten Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung, die ruhig verlief, leitete er souverän und mit seinem wohl typisch trockenen Humor. Seine Vorgängerin, Dr. Karin Schröter (PDS), wurde Stellvertreterin. Die Unstimmigkeiten beim Wahlverfahren bei der Zusammensetzung des neuen „Beirates für kulturelle Projektförderung“ im November 2003 beschäftigten den Kulturausschuss als Erstes. Saskia Hüneke (Bündnis 90/Die Grünen) forderte, dass eine Wahlordnung für den Beirat entwickelt werden solle, die Irritationen und Missverständnisse ausschließe. Prof. Hermann Voesgen, Vorsitzender des Beirats, betonte, dass es bisher keine klare Regelung zur Wahl gebe. Im November, als neu gewählt wurde, konnte der Chorleiter Ud Joffe die meisten Stimmen auf sich vereinen, weil viele Mitglieder seiner Ensembles an der Wahl teilnahmen und ausschließlich für ihn votierten. Dadurch fiel das langjährige und verdienstvolle Mitglied Michael Wegener bei der Wahl durch. Voesgen möchte auf keinen Fall, dass ein einseitig besetzter Beirat arbeitet. „Der eben erst gewählte ist jedoch sehr ausgewogen“, so der Vorsitzende. Er plädierte dafür, dass künftig neue Projekte verstärkt gefördert werden sollten. „Da benötigen wir flexible Möglichkeiten. Zu oft stehen die sich alljährlich wiederholenden Routineprojekte im Vordergrund von städtischer Förderung.“ Saskia Hüneke forderte die Verwaltung auf, ein neues offenes Wahlverfahren zu entwickeln und bis Anfang März vorzustellen. Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer teilte mit, dass man bereits daran arbeite. Die Bewerbung Potsdams zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 drängt. „Wir sind aber auf gutem Wege, alle Termine, die für die Bewerbungsformalien nötig sind, einzuhalten“, sagte auf der Ausschusssitzung Moritz van Dülmen, Beauftragter der Stadt für die Kulturhauptstadt-Bewerbung, der sich an diesem Abend auch vorstellte. Der gebürtige Saarbrücker, der von Beruf Diplom-Kaufmann ist, an verschiedenen Theatern tätig war, mehrere Projekte betreute, u.a. die Kulturveranstaltungen des Deutschen Pavillons auf der EXPO in Hannover, erläuterte den Fahrplan der Bewerbung. Zunächst muss im März das Konzept dem Kulturministerium eingereicht werden. Im Sommer 2005 geht die Bewerbung an den Bundesrat, ein Jahr später an die EU. Sie entscheidet dann durch ihr Parlament, wer Kulturhauptstadt Europas 2010 wird. Es könnten auch mehrere Städte den Titel tragen. K.Bü.

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