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Kultur: Mit Omas Rezepten durchs Jahr

Kalender von Annette Frensemeier vereint zwölf Künstler und bekommt heute einen Preis

Kalender von Annette Frensemeier vereint zwölf Künstler und bekommt heute einen Preis Von Heidi Jäger Die Idee ist einfach, doch überzeugend. Die Kommunikationsdesignerin Annette Frensemeier stöberte in alten Büchern nach Gesundheitstipps aus Uromas Zeiten und stellte diese Volksweisheiten zwölf Künstlern zur Verfügung, die diese ganz nach eigenem Gusto illustrierten. Herausgekommen ist ein Kalender, der jetzt einen Preis eingefahren hat. Denn die pfiffige Designerin, die seit ihrem Studium an der Fachhochschule vor zehn Jahren in Potsdam hängen geblieben ist, reichte das Gemeinschaftswerk beim Wettbewerb des Gewerbeamtes Stuttgart ein. Dieses Amt hatte zum Kodak-Kalenderwettstreit aufgerufen. Heute kann sie nun eine Bronzemedaille in Empfang nehmen. Das originelle und sehr frisch gestaltete Kalendarium gibt u.a. Ratschläge zum Thema Übergewicht, Seekrankheit, Blähungen, Schuppen oder depressive Verstimmungen. Und was ist zum leidigen Thema „Kater" zu erfahren? „Wer zum Nachdurst grünen Tee trinkt, hilft seiner Leber beim Entgiften. Mit etwa einem Liter Tee am Tag danach spült man außerdem die Nieren. Auftretende Kopfschmerzen können auch durch Kaffee, in kleinen Schlucken getrunken, gelindert werden." Frauke Lotti Berg nahm sich dieses Volksleidens mit sparsamem, aber zugespitztem Strich an und verabschiedet mit ihrer Illustraion das 2004er Jahr. Die Begrüßung im Monat Januar oblag indes Theresia Koppers, die sehr humorvoll die „kalten Füße" erwärmt. Auch Potsdamer Künstler sind in dem für 12,50 Euro erhältlichen Jahresbegleiter verewigt: Heike Isenmann mit den „müden Augen" im Monat Mai und Gordon Karau mit einem unerfreulichen „Durchfall" im nasskalten Monat November. Die Auswahl der Künstler war rein subjektiv", so Annette Frensemeier, die vor allem auf Bekannte auch aus der Studienzeit zurück griff. Anregend ist der Kalender schon deshalb, weil ernstgemeinte und über Generationen erprobte Heilrezepte auf teilweise recht witzig-unterhaltende Bilder stoßen. Das macht den Blick zur Wand übers ganze Jahr hinweg nie langweilig. Den Kalender gibt es bei „Wist. Der Literaturladen“ und im Internationalen Buch.

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