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Kultur: Künstler interpretieren Einstein auf ihre Weise

Zum 125. Geburstag: Kunstprojekt Einstein Spaces

Zum 125. Geburstag: Kunstprojekt Einstein Spaces 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie, 125. Geburtstag und 50. Todestag. Das Jahr steht ganz im Zeichen des Physikers und Nobelpreisträgers Albert Einstein (1879-1955). Auch in Potsdam und Umgebung wird das Genie mit Ausstellungen, Tagungen und Kunstaktionen gefeiert. Seinen Namen trägt nicht nur der berühmte Einsteinturm des Astrophysikalischen Instituts (AIP) auf dem Potsdamer Telegrafenberg, sondern auch das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Golm, das sich Albert-Einstein-Institut (AEI) nennt. In Caputh bei Potsdam steht das Sommerhaus des Wissenschaftlers. Nach seiner Schließung vor vier Jahren und nunmehr einjähriger Sanierung öffnet es im Mai erstmals wieder seine Pforten. Das 1929 von dem Architekten Konrad Wachsmann (1901-1980) entworfene Fertigbau-Holzhaus ist das einzige Wohnhaus des Physikers, das noch besichtigt werden kann. Haupteigentümer ist die Hebräische Universität Jerusalem, verwaltet wird das Gebäude vom Einstein Forum, einer gemeinnützigen Stiftung des Landes Brandenburg. Projektleiter Rüdiger Zill: „Das Haus soll kein Museum sein, sondern für Workshops und wissenschaftliche Tagungen genutzt werden". Für die Restaurierung des Hauses hatten der Bund und die Cornelsen Kulturstiftung eine halbe Million Euro bereitgestellt. Mit den verschiedenen Facetten des Forschers - dem Physiker und dem Pazifisten - beschäftigt sich das Kunstprojekt „Einstein Spaces" im September und Oktober. An neun Orten, unter anderem in Caputh und Potsdam, werden internationale Künstler mit Installationen Einstein auf ihre Weise interpretieren. Die wissenschaftliche Genialität Einsteins wollen die Experten des Potsdamer Astrophysikalischen Institutes in diesem Jahr insbesondere dem wissenschaftlichen Nachwuchs nahe bringen. „Wir möchten vor allem Schülern die Relativitätstheorie erklären", erzählt Prof. Dierck- Ekkehard Liebscher. Dazu sei eine spezielle Vortragsreihe entwickelt und jüngst gestartet worden. Außerdem beteiligt sich das AIP am diesjährigen „Wissenschaftssommer", der vom 11. bis 26. Juni im Potsdamer Lustgarten stattfindet. Schwerpunkt der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe für Kinder und Erwachsene sind Weltbild und Forschung des berühmten Physikers. Schwerpunkt der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe für Kinder und Erwachsene sind Weltbild und Forschung des berühmtern Physikers. Außerdem gibt es für interessierte Besucher regelmäßige Führungen in dem 1924 fertig gestellten Sonnenobservatorium „Einsteinturm". Dessen Bedeutung als Denkmal moderner Architektur und Wissenschaft widmet sich vom 19. März bis 26. Juni die Ausstellung „Ein Turm für Albert Einstein" im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im Potsdamer Kutschstall. Der Kerngedanke von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, dass die Schwerkraft den Raum krümmt, wurde bereits 1919 anlässlich einer Sonnenfinsternis bestätigt. Die von ihm vorhergesagten Gravitationswellen in der Atmosphäre müssen jedoch erst noch entdeckt werden, auch wenn die Forscher am Albert-Einstein-Institut in Golm längst von deren Existenz überzeugt sind. Sie arbeiten seit eineinhalb Jahren mittels eines gewaltigen Computerverbunds daran, diesen letzten offenen praktischen Nachweis zur Relativitätstheorie zu erbringen. Einstein habe schon frühzeitig erkannt, dass zum Beispiel bei einer Sternenexplosion die Struktur des Raums so erschüttert wird, dass sich nach allen Seiten Wellen ausbreiten, „wie in einem Teich, in den man einen Stein wirft", sagt Astrophysiker Peter Aufmuth. Gelinge der Nachweis dieser Gravitationswellen, werde er einen „neuen Zweig der Astronomie" begründen, unter anderem bei der Beobachtung von Schwarzen Löchern und dunkler Materie. Kathrin Klinkusch

Kathrin Klinkusch

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