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Kultur: Ein König braucht Hilfe Förderverein bemüht sich um Gemälderestaurierung

Auf seinen Säbel gestützt, präsentiert sich Friedrich Wilhelm III. in voller Körpergröße dem Betrachter.

Auf seinen Säbel gestützt, präsentiert sich Friedrich Wilhelm III. in voller Körpergröße dem Betrachter. Im Hintergund ist das Kreuzberg-Denkmal zu erkennen, das an die Sieg des Königs und seiner Verbündeten in den antinapoleonischen Befreiungskriegen 1813 bis 1815 erinnert. Das Gemälde ist Teil einer Schenkung der Familie von Wedell an das Potsdam-Museum. Das alte Adelsgeschlecht stand seit dem 13. Jahrhundert in Diensten der brandenburgischen Markgrafen. Unter Friedrich dem Großen stieg Karl Heinrich von Wedell zum Kriegsminister auf.

Das Ölbild eines unbekannten Meisters könnte nach einer Vorlage von Hofmaler Franz Krüger (1897 - 1857) gemalt worden sein; darauf gibt jedenfalls ein Stahlstich einen Hinweis, der später nach dem gleichen Motiv angefertigt wurde. Krüger war als Porträtist der königlichen Familie bekannt. Aber vielleicht kommt beim Entfernen späterer Übermalungen ja die Signatur des Malers zum Vorschein, dann gäbe es keine Zweifel mehr.

Hannes Wittenberg freut sich sehr, dass das von ihm geleitete Museum nunmehr auch über ein anspruchvolles Bildnis Friedrich Wilhelms III. verfügt und so eine durch die Kriegsverluste entstandene Lücke gefüllt werden kann. Bis Ende des Jahrzehnts soll das Museum, das dann 100 Jahre besteht, wieder ein eigenes Haus bekommen, in dem es eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte zeigen kann. Darin wird das Gemälde seinen Platz finden.

Zuvor muss es allerdings restauriert werden, da es brüchige Farbstellen aufweist und teilweise übermalt ist. Restaurator Oliver Wenske, der das Bild untersucht hat, schätzt die Kosten auf etwa 2000 Euro. Um sie aufzubringen, hat der junge Förderverein des Potsdam-Museums unter dem Motto „Ein König braucht Ihre Hilfe!“ eine Kampagne eröffnet. Wie der Vereinsvorsitzende Markus Wicke den PNN mitteilen konnte, sind bereits erste Spenden eingegangen. Noch reicht die Summe aber bei weitem nicht aus.

Zum Erwerb von Sammlungs- und Ausstellungsgegenständen beizutragen, ist eines der vorrangigen Ziele des erst 2004 gegründeten Vereins. So hat er bereits 1000 Euro für den Ankauf einer Sammlung historischer Postkarten aufgebracht, die einen kompletten Überblick über die Potsdamer Militärbauten gibt. Der Verein setzt sich außerdem für die Sicherung und Bewahrung der Bestände ein, unterstützt Ausstellungen, Publikationen und Forschungsarbeiten und will auch zur Meisterung der Bauaufgaben beitragen. Damit erneuert er das bürgerschaftliche Engagement, dem das Stadtmuseum sein Entstehen verdankt. Es war 1909 auf Initiative eines Vereins gegründet worden und zeigte ab Oktober desselben Jahres im Alten Rathaus seine erste Ausstellung.

Für die anspruchsvollen Aufgaben ist der inzwischen auf etwa 35 Mitglieder angewachsene Verein personell gut aufgestellt. Neben „Newcomern“ wie dem Politikwissenschaftler Markus Wicke, den historisches Interesse in den Verein führte, gehören dem Vorstand gestandene Stadtgeschichtler wie Hartmut Knitter an, und im Kuratorium finden sich u.a. die Namen von Prof. Hans-Joachim Giersberg oder der Zeithistorikerin Ines Reich. Wicke sieht deshalb beste Möglichkeiten, dass der Verein u.a beim Aufbau der neuen Dauerausstellung, aber auch bei der Sponsorensuche zum wichtigen Helfer für das Museum wird.

Erhart Hohenstein

Förderverein des Potsdam-Museums e.V., Benkertstraße 3, www.verein-potsdam-museum.de. Spendenkonto MBS Potsdam, BLZ 160 500 00. Kto-Nr. 350 301 65 96 (Stichwort: Spende FW 3)

Erhart Hohenstein

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