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Kultur: Der „Absolutismus“ der Gefühle „Kabale und Liebe“ im Theaterhaus

Mit Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel Kabale und Liebe startet das Schauspielensemble des Hans Otto Theaters in das Jahr 2006.Gisbert Jäkel, am Hans Otto Theater bisher u.

Mit Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel Kabale und Liebe startet das Schauspielensemble des Hans Otto Theaters in das Jahr 2006.

Gisbert Jäkel, am Hans Otto Theater bisher u.a. als Regisseur von „Krieg und Frieden“ und „Die sieben Todsünden“ erfolgreich in Erscheinung getreten, inszeniert dieses Sturm-und-Drang-Stück des jungen Dramatikers (uraufgeführt 1784 in Frankfurt am Main) in einer von ihm entwickelten Raumbühne im Theaterhaus Am Alten Markt.

Premiere ist am Freitag, den 13. Januar um 19.30 Uhr – auf den Tag genau 224 Jahre nach der sensationellen Mannheimer Uraufführung von Friedrich Schillers Schauspiel „Die Räuber“, mit welcher der Regimentsarzt und Absolvent der Württembergischen Karlsschule erstmals Theatergeschichte schrieb.

Im Mittelpunkt von „Kabale und Liebe“ steht die Liebe des jungen Präsidentensohns Ferdinand von Walter (gespielt von Moritz Führmann) zur Tochter des Stadtmusikus, Luise Miller (Adina Vetter). Da Ferdinands Vater, Präsident von Walter (Klaus Manchen als Gast), gänzlich andere – und standesgemäßere – Pläne mit seinem Sprössling hat, wird die Mesalliance der beiden Liebenden bald zum Politikum.

Luise und Ferdinand finden sich als Opfer einer beispiellosen Intrige wieder, welche allerdings durch die innere Disposition ihrer Liebe überhaupt erst ermöglicht wird.

Das Stück „Kabale und Liebe“, das Schiller nach seiner Flucht aus Württemberg im thüringischen Bauerbach verfasste, wird zumeist mit dem in ihm geschilderten Standesunterschied der beiden Liebenden Ferdinand von Walter und Luise Miller im absolutistischen 18. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Mehr noch als dieser interessiert in der Potsdamer Inszenierung der „Absolutismus der Gefühle“ und wie er das Verhältnis des jungen Präsidentensohns zur Musikertochter Luise zum Scheitern bringt.

„Du hast den Feuerbrand in mein junges friedsames Herz geworfen, und er wird nimmer nimmer gelöscht werden“ wirft Luise Miller, von bösen Ahnungen gequält, ihrem Geliebten vor. Ihre innere Unruhe ist keineswegs unbegründet, denn der trennende Unterschied zwischen den beiden jungen Menschen, was ihre jeweiligen Auffassungen von Liebe und Leben betrifft, entwickelt sich für beider Zukunft zu einer ungleich größeren Gefahr, als sie der Standesunterschied allein je hätte sein können. PNN

Premiere 13. Januar 19.30 Uhr, Theaterhaus Am Alten Markt, Karten unter Tel. 0331 - 98 11 8.

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