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Kultur: Das ganze Jahr auf Achse

Die fabrik-Company reist mit ihren Tanzstücken von Großbritannien über Australien nach Italien

Die fabrik-Company reist mit ihren Tanzstücken von Großbritannien über Australien nach Italien „Unsere Produktionen werden von den Veranstaltern sehr oft auch ungesehen gekauft“, sagt Laurent Dubost von der fabrik. „Sie waren von dem Zeitpunkt an in aller Munde, als die Arbeit der Company mit zahlreichen internationalen Preisen bedacht wurde.“ Besonders der sehr wichtige Fringe First Award für die Choreografien von „Hopeless Games“, „fallen“ und „Pandora 88“ und ihre tänzerische Umsetzung haben die fabrik in aller Welt regelrecht berühmt gemacht. So gab es beispielsweise für das Tanzstück „fallen“ überall großes Lob auch von der Presse. Der Kritiker vom Londoner „Guardian“ schrieb nach den Vorstellungen in der britischen Hauptstadt: „Es ist ein wunderschönes, unvergessliches Stück, gezeichnet durch ein Gefühl von Verlust - weil wir zu oft fliegen und den Rausch der Heiterkeit, die den letzten Fall begleitet, vergessen. Ja, ich bin ihm verfallen. Hals über Kopf.“ „Leider müssen wir aber so manche Einladung ablehnen“, berichtet Laurent Dubost. „Für dieses Jahr ist der Terminkalender der Company völlig ausgebucht. Die Gastspiele kommen der fabrik auch finanziell ein wenig zu Hilfe“ Ab morgen beginnt eine große Gastspielreise, die zunächst nach Großbritannien, dann nach Frankreich und anschließend in die Niederlande führt. Bis zum 3. Februar sind fast jeden Abend Vorstellungen zu absolvieren. Anfang Februar ist man vierzehn Tage lang in Potsdam, am heimischen Herd. Aber dann beginn wieder das große Kofferpacken. Die berühmte Sydney Opera in Australien ist das Ziel. Dort spielt man „Pandora 88“. Von Australien kommend, geht es wieder nach Frankreich, Großbritannien, nach Irland und Italien. Bis Oktober steht der Tourneeplan von den Company-Mitgliedern Sabine Chwalisz, Wolfgang Hoffmann, Sven Till und den Gästen fest. Im Ausland scheint die fabrik bekannter zu sein, als in Deutschland. Hier wird man in diesem Jahr lediglich nur in Braunschweig und in Frankfurt (Oder) zu Gast sein. Zwischen all diesen Reisen, die auch viel Kraftaufwand bedeuten, finden die Künstler dennoch Zeit, eine neue Tanzproduktion vorzubereiten. Dafür haben bereits im Dezember die Proben in Kanada mit der Choreografin Marie-Josee Chartier begonnen. Im Sommer werden sie in Potsdam fortgeführt. Die Premiere für „Schreiende Päpste“ findet dann im Herbst statt. Es könnte sein, dass die ersten Aufführungen noch in den angestammten Räumen in der Schiffbauergasse stattfinden, denn wann der Umbau des Theaters in Gang gesetzt wird, ist noch nicht ganz gewiss. Die Arbeit geht also in dem tradtionsreichen Gebäude erst einmal weiter. Ab Februar wird dann wieder regelmäßig gespielt. Neu im Programm ist die Reihe „Sturmfreie Bude“. Das heißt, immer wenn die fabrik-Company auf Achse ist, können Kollegen – Choreografen und Tänzer – im Gebäude an der Havel ein Stück einstudieren und sie den Potsdamern vorstellen. Zur Zeit ist die Kreutzer-Kompani aus Oslo mit Sack und Pack in der fabrik. Dubost erzählt weiter, dass 2004 ein Buch über die fabrik erscheinen soll. „Ein Fotograf der Süddeutschen Zeitung hat die Company bei ihren Proben und Aufführungen begleitet und wunderbare Fotos gemacht. Nun muss noch ein Verlag gefunden werden.“ Klaus Büstrin

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