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Landeshauptstadt: Zwischenstopp für Küchenshop

Laden soll noch vor Ostern in der Silberputzkammer von Schloss Sanssouci öffnen

Laden soll noch vor Ostern in der Silberputzkammer von Schloss Sanssouci öffnen Von Erhart Hohenstein Im Schloss Sanssouci kann der Besucher künftig Ratafia kaufen – jenen unter Branntweinzusatz aus getrockneten Trauben, also Rosinen, hergestellten süßen und alkoholstarken Likörwein, dessen Ursprungsregion die Champagne ist. Mit Blütenessenzen versetzter Ratafia gehört zum Angebot der Abteilung „Obstgarten" im Küchenshop, der im Schlossküchenbereich eröffnet wird. Dafür stellt die Stiftung der Museumsshop GmbH der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten die 30 Quadratmeter große einstige Silberputzkammer zur Verfügung. Für den Shop gibt es jetzt allerdings erst einmal einen Zwischenstopp. Die historischen Dielen der Kammer seien ungeeignet, die Verkaufsmöbel darauf aufzustellen, wandten die Denkmalpfleger ein. Mit der Geschäftsführerin der Museumsshop GmbH, Monika L. Blumenstiel, suchen sie nach einer Lösung für dieses Problem. Sie könnte in der Auflage eines dem Original angepassten zusätzlichen Fußbodens bestehen. Blumenstiels Zeitplanung, den Küchenshop zeitgleich mit den ersten Sommerschlössern am 1. April zu öffnen, ist damit hinfällig. Dennoch gehe sie davon aus, dass die neue Attraktion den Besuchern „noch vor Ostern“ zur Verfügung steht, erklärte die Geschäftsführerin gegenüber PNN. Neben dem „Obstgarten“ und einem „Kräutergarten“ unter anderem mit Samenbüchern erinnert der Küchenshop an die „königliche Backstube". Bei der Umsetzung historischer Rezepte, so für die von König Friedrich Wilhelm IV. geliebten kirschgefüllten „Teekugeln", kann der Interessent auf in der Historischen Mühle gemahlenes Mehl zurückgreifen. Weitere Tipps gibt das „Kochbuch der Königin Luise". Auf langen Tischen, die an die königliche Tafel erinnern, findet der Besucher hochwertiges Geschirr wie silberne Etageren, versilberte Kaffee- und Teeservices, Kerzenleuchter, Vorlegeteller und Back- und Puddingformen aus weißer Keramik. Auch Schokoladen- und Gebäckspezialitäten, darunter vom ehemaligen Hoflieferanten L.W.C. Michelsen, sind zu haben. Ihre Mitarbeiter, so Monika Blumenstiel, seien mit großen Engagement den Spuren höfischer Tafelkultur gefolgt, damit der Shop mit seinem Angebot eine stilgerechte Ergänzung zur Sanssouci-Küche darstellt. Sie wurde 1842 unter Friedrich Wilhelm IV. eingebaut und ist die einzige in den preußischen Schlössern noch erhaltene Hofküche. Ihre Nutzung reichte bis in die Kaiserzeit. Die Schlossküche ist seit 1993 in der Saison von Mai bis Oktober an den Wochenenden für das Publikum geöffnet. Die verloren gegangene Ausstattung mit Küchengeräte konnte seitdem durch Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe teilweise wieder hergestellt werden. Der neue Küchenshop wird dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein und zunächst bis Saisonende im Oktober betrieben. Laut Geschäftsführerin Blumenstiel soll dann mit der Stiftung beraten werden, ob es 2005 und in den folgenden Jahren eine Neuauflage gibt.

Erhart Hohenstein

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