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Landeshauptstadt: Zehn Schlüsselprojekte

Stadt legt Leitfaden für Investitionen vor Leitslogan heißt „In Bewegung: Potsdam 2020“

Geplante Potsdamer Projekte wie die Entwicklung der Speicherstadt und der Bau einer Brücke über den Templiner See sind nicht im Standortentwicklungskonzept (SEK) der Stadt aufgeführt. Dafür aber zehn Projekte, die in der Stadt mit Priorität verfolgt werden sollen. Fünf so genannte Schlüsselprojekte sind bereits in Planung, ihre Umsetzung stehe an, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern bei Veröffentlichung des SEK. Auch hat die Stadt darin den Wunsch festgeschrieben, dass die Förderung für die Filmwirtschaft zur Sicherung des Standortes Babelsberg fortgeführt wird. Und dass sie auch künftig auf eine Wohnungsbauförderung durch das Land setzt, um neuen, sozialverträglichen Wohnraum schaffen zu können.

Ein zu geringes Angebot in bestimmten Preissegmenten sowie Leerstand von 1,5 Prozent bei den großen Wohnungsunternehmen seien derzeit in der Stadt Realität. Da die Bevölkerungszahl bis 2020 um 15 000 Potsdamer steigen soll, muss laut SEK dafür gesorgt werden, dass Zuzugswillige mit angemessenem Wohnraum versorgt werden können. Die Situation beim Wohnungsmarkt wird in dem Konzept als „Engpassfaktor“, also als ein Schwachpunkt für die weitere Entwicklung, kenntlich gemacht. Daher wird die Unterstützung durch das Land als dringliche Voraussetzung angesehen. Weitere Engpassfaktoren sind dezentrale Strukturen der Wissenschafts- und Forschungslandschaft sowie meist fehlende Kooperationen mit der Berliner Wissenschaftslandschaft, „um schädliche Konkurrenzen zu vermeiden“. Der innerstädtische Verkehr sei ebenfalls entwicklungshemmend: Lange Brücke, Humboldtbrücke und Breite Straße würden „zu Engpässen und Behinderungen auch im Wirtschaftsverkehr führen“. Daher ist der geplante Bau der Trambrücke eines der Schlüsselprojekte, die die Stadt bis 2008 umsetzen möchte.

Zehn Projekte sind insgesamt festgeschrieben, die verwirklicht werden sollen. In einem ersten, von der Verwaltung vorgelegten Eckpunktepapier, standen bereits vier Projekte fest. Alle sind auch in der überarbeiteten, ausführlichen Variante weiterhin vorhanden. Trotz Andeutungen von Staatssekretär Reinhold Dellmann vom Infrastrukturministerium bei einer öffentlichen Diskussion über das SEK, nicht ewig abgelehnte Fördervorhaben erneut in ein Konzept zu schreiben. Die Stadt hält an dem Vorhaben Gewerbepark Babelsberg fest, obwohl es laut der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz als eines der Projekte gilt, die seit Jahren nicht förderfähig sind. Auch die Trambrücke, der Umbau der Stadt- und Landesbibliothek für acht Millionen Euro bis 2009 zu einem „Wissensspeicher“ sowie die Wissenschaftsbahn zwischen Golm und Griebnitzsee sind im SEK festgeschrieben.

Neu dagegen sind die Vorhaben Kompetenz- und Gründerzentrum Kulturwirtschaft Schiffbauergasse, Tourismusmarketing sowie der Sport- und Freizeitstandort Luftschiffhafen. Dort, so Jann Jakobs gestern, könnte bald eine neue Sporthalle für Ballspielarten entstehen. Der Handlungsbedarf sei bekannt, das Gelände habe Potenziale. Jedoch fehle bisher ein umfassendes Nutzungskonzept für das Terrain in städtischer Hand – nicht zuletzt wegen weiterhin ungeklärter Grundstücksfragen mit den Erben der Villa Hagen.

Die Entwicklung der Landeshauptstadt soll künftig unter dem Leitslogan „In Bewegung: Potsdam 2020“ vorangetrieben werden. Schlagworte dazu sind Potsdam als Hauptstadt, Wissenschaftsstadt, Kulturstadt und Heimatstadt. Das SEK ist dabei eines von zwei Konzepten, die das Land vor der Vergabe von Fördermitteln ab kommendem Jahr gefordert hat. Abgegeben werden soll es am 15. September in der Staatskanzlei. Auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Insek) werde erarbeitet und wird dann Fragen wie die Entwicklung der Speicherstadt und eventuell die Havelspange enthalten. jab

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