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Landeshauptstadt: „Wir brauchen keine Elite-Unis“

Susanne Melior zu Gast beim Ortsverein Groß Glienicke, der noch nicht in Potsdam angekommen ist

Susanne Melior zu Gast beim Ortsverein Groß Glienicke, der noch nicht in Potsdam angekommen ist Von Winfried Gutzeit Groß Glienicke. Die Groß-Glienicker SPD hat den Wechsel vom Landkreis Potsdam-Mittelmark nach Potsdam noch nicht ganz vollziehen können. „Wir müssen erst noch unsere formelle Trennung von Seeburg beschließen“, stellte Vorsitzende Doris Langenhoff auf der jüngsten Sitzung des Ortsvereins fest. Seeburg gehört seit Oktober zu Dallgow-Döberitz und damit dem Landkreis Havelland an. Dabei hatte Susanne Melior als Gast vom SPD-Kreisvorstand Belzig bereits die Information mitgebracht, der mittelmärkische Unterbezirk befürworte den Übertritt der Groß-Glienicker Genossen zur Landeshauptstadt. Melior sitzt zugleich seit Jahresbeginn als Nachfolgekandidatin für die ausgeschiedene Christel Dettmann im Landtag und besucht derzeit die SPD-Ortsvereine in ihrem Wahlkreis. Für Susanne Melior steht fest: Es müssen wieder die ursprünglichen sozialdemokratischen Werte ins Gespräch gebracht werden. Das sind nach ihrer Auffassung soziale Gerechtigkeit, Familienpolitik und kompromissloser Einsatz für Frieden. „Wir brauchen da eindeutige Positionen und sollten uns vom Koalitionspartner CDU klar abgrenzen“, sagte sie. Für die Region sieht sie gute Chancen. „Wir haben gerade hier in der Nähe zu Potsdam und Berlin gute Vorausssetzung zur Ansiedlung innovativer mittelständische Firmen,“ sagte sie. Immerhin könne der Großraum Berlin inzwischen die höchste Dichte an wissenschaftlichen Einrichtungen von ganz Deutschland aufweisen. „Potsdam-Mittelmark hat im vergangenen Jahr mit der Planung für das neue Technologiezentrum in Golm ein Signal gesetzt“, schätzt sie ein. Gerade für die Golmer Institute brauche man zur Verknüpfung von Forschung und Arbeitsplätzen dringend Möglichkeiten für Ausgründungen. Die Bundespolitik ihrer Partei will Melior aus dem Landtagswahlkampf besser herausgehalten wissen. „Die Reformen kann man den Leuten nur schwer vermitteln“, muss sie immer wieder erleben. Das habe man gerade bei der aktuellen Diskussion zu Hochschulpolitik erlebt. „Wir brauchen keine Elite-Unis sondern müssen die Qualität der vorhandenen Hochschulen verbessern“, sagte sie. Dabei kommen ihrer Meinung die Potsdamer Einrichtungen noch ganz gut weg. Doch vor allem für die Jüngsten müsse wieder mehr getan werden. „Im Landtag werden jetzt die Kitas nur noch als Kostenfaktor diskutiert, das finde ich eigentlich unerträglich“, sagte sie. Aus den Kindergärten dürften unter keinen Umständen wieder „Kinderverwahreinrichtungen“ werden. „Die hatten wir in der DDR leider zur Genüge“, so die dreifache Mutter.

Winfried Gutzeit

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