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Landeshauptstadt: Wegen Vandalismus geschlossen

Gartendenkmal Freundschaftsinsel soll ab 2007 komplett umzäunt werden

Innenstadt - In diesem Jahr will die Stadt noch versuchen, durch Appelle und stärkere Kontrollen den fortscheitenden Vandalismus auf der Freundschaftsinsel einzudämmen. Doch wenn das nicht hilft, soll die gesamte Insel ab 2007 durch Tore über Nacht abgeschlossen werden. So steht es in einer Mitteilungsvorlage an die Stadtverordnetenversammlung, die gestern den Medien vorgestellt wurde.

Die Umzäunung des einmaligen Schau- und Sichtungsgarten im Inneren reicht offenbar nicht aus, um Torhäuser, Wasserachse und Pergola, Pavillon und Gaststätte, die mit historischen Stauden bepflanzten Beete und die Kunstgegenstände zu schützen. Im Vergleich zu 2004 sind die Vandalismusschäden von rund 34 000 Euro auf fast 45 000 Euro im Vorjahr gestiegen. Und beinahe hätte sich der Kommission zur Bewertung der Entente-Florale-Bewerbung Potsdams ein scheußliches Bild geboten. Eine Nacht vor Eintreffen der Kommission hatten Rowdys mit einer Bank die Scheiben des Ausstellungspavillons zertrümmert. Die Schäden betreffen aber nicht nur solch ausufernde Zerstörungswut, sie summieren sich durch herausgerissene Pflanzen und Pollerleuchten, zerkratzte und mit Graffities verunzierte Bänke, zerstörte Sandsteinplatten, verbogene und versteckte Pflanzschilder, beschädigte Pflanzgefäße und Pergolateile. Mehrfach wurde eingebrochen, Technik zerstört und die Torhäuschen mit Schmierereien bedeckt. Polizei und Kontrolleure des Ordnungsamtes erwiesen sich als machtlos, da ihr Erscheinen immer rechtzeitig entdeckt wurde und nie jemand auf frischer Tat ertappt werden konnte.

„Die große Wiese an der Langen Brücke bis runter zur Bastion an der Neuen Fahrt ist zu einem Treffpunkt der Jugend geworden“, beschreibt Inselgärtner Jörg Näthe das nächtliche Treiben. „Es wird Alkohol getrunken, sogar Lagerfeuer werden entzündet und schließlich fühlt man sich richtig stark, um auch über die Umzäunung zu steigen und sich auszutoben.“ Deshalb hält es Näthe für notwendig, schon den Anfängen zu wehren und die Randalierer gänzlich von der Insel fern zu halten. Wenn die drei Zugänge (zwei an der Langen Brücke und einer an der Brücke Burgstraße/Alte Fahrt) bei Einbruch der Dunkelheit zwischen 18 und 22 Uhr abgeschlossen werden könnten, dann wäre jede Art von Aufenthalt auf der Insel danach strafbar und würde die Bewachung erleichtern. Das Anbringen der Tore bezifferte die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz auf 18 000 Euro, 3000 wären noch einmal für das Aufstellen von Hinweisschildern nötig. Diese Summe müsste in den Haushalt 2007 eingestellt werden, erklärte sie, 2006 sei das nicht mehr möglich. Deshalb will sie in diesem Jahr noch einmal auf Einsicht und Verantwortung, allerdings auch auf verstärkte Kontrollen setzen. Dafür sei das Geld auf alle Fälle besser verwendet als für die Behebung der Vandalismusschäden. Die Kontrollen auf der Insel sollen durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Außendienst, aber auch durch Streetworker über die Sicherheitskonferenz verstärkt werden. dif

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