LEUTE in Potsdam: Wandern ist des Hüblers Lust

LEUTE in PotsdamReiner Hübler reist 700 Kilometer zu Fuß Wie viele Kilometer Reiner Hübler in seinem Leben schon gelaufen ist, kann der Hauptwanderwart des Erzgebirgsvereins nicht sagen, „aber mehrere tausend dürften es gewesen sein“, schätzt der Hüne mit der wettergegerbten Haut. Derzeit kommen nochmal 700 Kilometer dazu. Der 66-jährige ist Leiter der offiziellen Wanderwimpelgruppe des Deutschen Wandervereins. „Eine Tradition der organisierten Wanderer“, beschreibt Hübler seine Unternehmung. Der Wanderwimpel ist eine Art Olympisches Feuer der Wanderer. Er wird zu Fuß von Deutschem Wandertag zu Deutschem Wandertag getragen. Diese Versammlung aller deutschen Wanderverbände findet jährlich an einem anderen Ort statt. Im vergangenen Jahr war es in Schwarzenberg im Erzgebirge, in der Heimat Reiner Hüblers. Heuer ist es in Kühlungsborn. 700 Kilometer sind es bis an die Ostseeküste, gestern traf die 15-köpfige Gruppe am Wanderkreuz in Potsdam ein, „die Hälfte des Weges haben wir somit geschafft“. Ihm obliegt die Führung, „aber die sind alle pflegeleicht, es gibt kaum Stress für mich“, lobt er seine Mitstreiter. Arbeit macht ihm da mehr, die Wanderlust auf Jüngere zu übertragen. „Meine Enkel sind wie alle Kinder, sitzen lieber vor dem Computer. Aber ein wenig Wanderfieber habe ich ihnen schon eingeimpft“, schmunzelt der 66-Jährige, ehe er die Wanderwimpel-Wanderer wieder zusammen trommelt. Es muss weitergehen, am 16. September muss der Wimpel an der Küste sein. KG