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Landeshauptstadt: Vom Clown zum Ausstellungsmacher

Der Komödiant Franz Wolfgang „Locci“ Lasch zeigt am Weberplatz eine Ausstellung über sein Leben

Der Komödiant Franz Wolfgang „Locci“ Lasch zeigt am Weberplatz eine Ausstellung über sein Leben Er war und ist Puppenspieler, Cowboy, Schuldirektor und vieles mehr in einer Person. Besonders aber lebt Franz Wolfgang „Locci“ Lasch seinen Beruf als Clown, als traurig-freudesprühender Poet im Zirkus des Lebens. Zur Zeit spielt Lasch aber eine ganz neue Rolle: Er präsentiert im Einkaufscenter Weberplatz eine Ausstellung über sein Leben. Der Name der Schau: „Aus Kisten und Koffern – ein Komödiantenleben.“ In dem großen Raum türmen sich über achtzig Koffer, einst waren alle voller Requisiten, die nun ebenso wie die Koffer ausgestellt sind. „Ich habe keine Ahnung, bei wie vielen Programmen ich mitgespielt habe“, meint der 55-jährige Lasch, der als Clown Locci längst eine Potsdamer Berühmtheit ist. Seine Augen blinzeln schelmisch, als er von der Vergangenheit erzählt. Er streift die Stationen seinen Lebens, besonders die Zeit, in der mit seinem kleinwüchsigen Clownpartner Eddy auftrat. „Leider geht es ihm gesundheitlich zur Zeit nicht so gut“, bedauert Locci den Verlust seines 66-jährigen Partners. Aus ihren früheren Zeiten hängen an den Wänden Zeitungsartikel und Fotos: Eddy und Locci samt der verstorbenen Landessozialministerin Regine Hildebrandt, Locci allein auf einer Kirchenkanzel, Eddy und Locci zu DDR-Zeiten beim Maiumzug 1989. „Dies hier ist ein Bescheid, dass wir beim 40. Republikgeburtstag zusammen mit einem Esel auftreten dürfen“, zeigt Wolfgang Lasch ein vergilbtes, maschinenbeschriebenes Schriftstück, signiert von Heinz Vietze, dem damaligen SED-Bezirkssekretär von Potsdam und jetzigem Geschäftsführer der PDS-Landtagsfraktion in Brandenburg. Es sind solche Details, die den Blick in das Leben von Wolfgang „Locci“ Lasch öffnen. „Diese Fotos hier sind von meinem Großvater“, sagt er und zeigt auf alte Porträtaufnahmen, die einen jungen, lächelnden Mann zeigen. „Er war Clown Loci, genau wie ich, nur mit einem “c““, sagt Lasch, der seinen Großvater nie kennen lernte - er starb zwei Jahre vor der Geburt seines Enkels. Von seiner Großmutter bekam er „große Latschen“ und einen Clownskoffer, den Lasch nach den unterschiedlichsten Berufen mit dreißig Jahren zum ersten Mal öffnete: „Fantastische Ideen flogen mir sofort entgegen, so wurde der Clown Locci geboren.“ Auch die restlichen Stationen zeigen die Vielseitigkeit seines Lebens, ob als Gründer der ersten Kinder-Clownschule Deutschlands, als schauspielernder Westernheld oder als Handpuppenkünstler. Einen Wunsch hat Lasch für seine Ausstellung: „Ich würde Schulklassen gern mein Leben zeigen.“ Henri Kramer Die Ausstellung läuft bis 14. Januar. Anmeldungen und Infos unter Tel.: 70 88 90.

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