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Landeshauptstadt: Sterne im Zoo angucken

Montag eröffnet das Planetarium wieder – neues Programm-Highlight: Meditieren am Mittag

Innenstadt - Es klappt noch mit den Sternen. Ein wenig umgewöhnen muss sich Rolf König im neuen Planetarium in der Gutenbergstraße dennoch: Im alten Gebäude im Neuen Garten stand das Pult, von dem aus er den Lauf des künstlichen Nachthimmels lenkt, genau auf der anderen Seite. Darum habe der Planetariumsleiter also etwas „rumprobiert“, bevor er dort gestern das erste Mal nach einem Vierteljahr Umzugspause vor Publikum die Sterne erklärte – im astronomischen, nicht im astrologischen Sinne, betonte er, als er vor rund 30 Gästen die Sonne untergehen ließ.

In den neuen blauen Polsterstühlen unter der Kuppel saßen neben der Urania-Geschäftsführerin Katrin Flegel vor allem Planer und Handwerker, die beim Planetariumsneubau geholfen haben. Architekt Hartmut Rabenalt und Raumgestalterin Sylvia Heilgendorff zum Beispiel, die an die Wand im Eingangsbereich die Milchstraße gemalt hat – bis in die Nacht hinein. Im Foyer stehen nun Glaskästen mit astronomischen Instrumenten und Fernrohren. Ohne könnten Potsdamer in ihrer Stadt kaum Sterne beobachten, erklärte König gestern seinen Zuhörern. Denn in der Stadt sei es auch nachts viel zu hell. Ein bisschen seien Sterne wie wilde Tiere, die man in freier Wildbahn nicht mehr zu Gesicht bekommt. Ein Planetarium sei also eine Art Sternenzoo.

Den können ab kommenden Montag alle Potsdamer wieder besuchen. Um 13 Uhr findet im Dachaufbau die offizielle Eröffnung mit Ministerpräsidenten Matthias Platzeck statt. Im August lag die Planetariumskuppel noch in Teilen auf der Gutenbergstraße. In rund einem Monat hatten die Bauarbeiter sie zusammen gebaut, im September dann hob ein Kran das sechs Tonnen schwere Gebäudeteil auf die Remise des Holländerhauses, in der Orgelbaumeister Alexander Schuke vergangenes Jahrhundert seine Musikinstrumente baute. Dorthin ist nun das Planetarium, das auch Bruno H. Bürgel-Gedenkstätte ist, gezogen.

Denn die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hatte das ehemalige Gebäude in ihrem Park nach 38 Jahren als Eigentümerin zurückgefordert. Sie will dort eine Restaurierungswerkstatt einrichten.

Nächsten Dienstag können Sternenliebhaber die neuen Planetariumsräume besichtigen. Ab 10 Uhr lädt die Urania zum Tag der offenen Tür ein. Einen Tag später zeigt Rolf König um 10, 14 und 17 Uhr Besuchern die „schönsten Sternenbilder des Winters“. Ab Mittwoch hat der Verein zudem ein neues Highlight geplant: Künftig sollen sich Gäste täglich zwischen 12 und 13.30 Uhr für einen Euro 15 Minuten lang vom Alltagsstress entspannen – bei Meditationsmusik unterm nächtlichen Sternenhimmel. Neben Kinderprogrammen wie „Kobolde im Planetarium“ finden auch Konzerte unter den Kunststernen statt: Am 27. Januar um 19 Uhr das erste. Hilary O“Neill spielt auf ihrer Harfe und singt gälische Lieder. just

Infos unter Tel.: (0331) 270 27 21

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