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Agentur für Arbeit Potsdam

© Andreas Klaer

Stabiler Arbeitsmarkt: Zahl der Beschäftigten in Potsdam könnte 2024 leicht steigen

Potsdams Arbeitsmarkt wird auch in diesem Jahr stabil bleiben, das erwartet die Arbeitsagentur. Bei weiter steigender Beschäftigung, werde die Arbeitslosenquote wahrscheinlich um 0,5 Prozent steigen.

Potsdams Arbeitsagentur blickt vorsichtig optimistisch in das neue Jahr. Potsdams Arbeitsmarkt werde auch in diesem Jahr stabil bleiben, so die Erwartung von Alexandros Tassinopoulos, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam. Er rechne mit einem weiteren Wachstum der Beschäftigtenzahl, wenn auch nicht mehr so schnell wie in früheren Jahren, nämlich um rund 0,5 Prozent. Allerdings dürfte auch die Arbeitslosenquote leicht zunehmen, ebenfalls um 0,5 Prozent.

Im Dezember waren in der Landeshauptstadt 5436 Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 5,4 Prozent, so viel wie im Vormonat. Im Jahresvergleich ist die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt um 314 gewachsen. Das entspricht einer Zunahme um 0,2 Prozent. Stichtag für die Datenerhebung war der 13. Dezember 2023. Der Anstieg sei überwiegend saisonbedingt.

Alexandros Tassinopoulos ist der Chef der Agentur für Arbeit Potsdam.

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Es gebe aber weiterhin Herausforderungen. Dazu gehöre insbesondere der Fachkräftebedarf. So sind weiterhin viele Stelle offen, besonders in den Bereichen Verkehr und Logistik, Gesundheit und Berufen der Fertigungstechnik, also beispielsweise Industriemechaniker oder Maschinen- und Anlagenführer. Potsdam ist da keine Ausnahme, ähnlich sieht es in der gesamten Region aus. „Der Arbeitsmarkt präsentiert sich weiterhin als Arbeitnehmermarkt“, sagt Tassinopoulos.

Mirabeiter werden auch in der Krise länger gehalten

Die Zahl der offenen Stellen sank leicht von 1940 im November auf 1906 im Dezember. Im Dezember fanden 338 Potsdamer, die vorher arbeitslos waren, einen neuen Job. Um den Bedarf der Arbeitgeber zu decken, versuche man verstärkt auch mit Berlin zusammenzuarbeiten. Die Arbeitslosenquote sei dort höher. Es sei spürbar, dass Arbeitgeber auch in schwierigen Zeiten ihre Mitarbeiter im Unternehmen halten, sagt Tassinopoulos. „Dadurch gibt es aber weniger Fluktuation.“ Das erschwere dann auch die Vermittlung von Arbeitslosen.

Eine große Aufgabe werde in diesem Jahr auch die Integration der nach Potsdam geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer, sagt der Chef des Jobcenters Lars Andresen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind rund 3000 Menschen aus dem Land in Potsdam angekommen. 1298 davon betreue das Jobcenter. Davon seien zwischen 800 und 900 älter als 15 Jahre alt und grundsätzlich erwerbsfähig. Der Rest sind Kinder.

Lars Andresen leitet das Jobcenter der Landeshauptstadt Potsdam.

© Andreas Klaer

600 in Potsdam lebende Ukrainerinnen und Ukrainer besuchen derzeit einen Sprachkurs. „Viele davon stehen vor dem Abschluss“, sagt Andresen. Man werde versuchen, sie rasch an den Arbeitsmarkt zu vermitteln. „In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir pragmatischer werden. Zugewanderte sollten schneller in Betrieben beweisen dürfen, was sie können und was noch nicht, auch ohne perfekte Deutschkenntnisse.“ Das sei auch wichtig für die Integration. Ein Problem sei weiterhin die Anerkennung von Berufsabschlüssen.

Einige haben offenbar bereits einen Job gefunden: Laut Daten der Bundesagentur für Arbeit zur Beschäftigung haben vor Beginn der Großinvasion gut 300 Ukrainerinnen und Ukrainer in Potsdam einen sozialversicherungspflichtigen Job gehabt. Im Juni 2023 waren es fast doppelt so viele. Neuere Daten gibt es noch nicht.

Praktisch unverändert ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Die Arbeitsagentur zählte im Dezember 1750 Menschen in Potsdam, die bereits seit mehr als zwölf Monaten einen Job suchen. Das waren sechs mehr als im Vormonat. Andresen bezieht sich auch auf die aktuelle Diskussion zum Bürgergeld. „Sanktionen stehen bei uns nicht im Vordergrund der Arbeit“, sagt er. Bei rund 8000 erwachsenen Leistungsempfängern würden monatlich zwischen 60 und 70 Sanktionen verhängt. Die Menge habe sich durch die Einführung des Bürgergeldes vor einem Jahr nicht verändert.

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