Landeshauptstadt: Sogar der Kater gratulierte

Mit stolzgeschwellter Brust machte sich der Kater durch die Turnhalle, um seinen König wieder zum Lachen zu bringen. Auf seinem Weg vorbei an der Vogelhochzeit, zwitschernden Küken, Zwergen und Eltern, die ihren jungen Schauspielern aufgeregt zusahen, ging es schließlich los: Mit dem Musical „Die unglaublichen Abenteuer des gestiefelten Katers“ tanzten und sangen sich 60 Kinder von zwei bis neun Jahren quer durch Grimms Märchenwelt. „Seit Januar haben sie für diesen Tag geprobt, bis zu dreimal in der Woche“, erklärt Helga Gellert die Leiterin der Kita. Die intensive Vorbereitung hat sich ausgezahlt, und so staunten die Besucher über einen graziösen Elfentanz und als Bäume verkleidete Kinder, die sich im Wind wiegen: mit verschränkten Händen und auf einem Bein stehend. Ein kleiner böser Wolf, der furchterregend durch die Szene stampfte, durfte auch nicht fehlen.

„Heute feiern wir nicht nur 15 Jahre Märchenland“, meinte Helga Gellert. Vor genau zehn Jahren habe der Internationale Bund die Trägerschaft für das „Märchenland“ übernommen und seitdem sei viel passiert: „Wir mussten unser gesamtes pädagogisches Konzept umkrempeln“, erinnert sich Gellert. Inzwischen konzentriere man sich stärker auf die motorische und sprachliche Entwicklung der Kinder. Auch die Zusammenarbeit mit dem vor einem Jahr eröffneten jüdischen Kindergarten „Or Avner Chabad“ laufe super. Die Kinder toben zusammen draußen. Vor allem der zwei Meter hohe Schlamm- und Lehmberg habe es ihnen angetan: „Von dem sind vor allem unsere Eltern begeistert“, meinte Helga Gellert ironisch.

Verbessern könne sich jedoch noch die Zusammenarbeit mit der englischen Wilbury-School. Das im Oktober 2005 gestartete Austauschprogramm „Teddybär“ habe die Kinder hellauf begeistert, berichtet die Kita-Leiterin, die andere Seite sei noch zurückhaltend. „Aber“, sagt sie schließlich, „das wird auch noch.“ sgü