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Sport: Silberne Autos, goldene Ziele

Fünf Potsdamer im Kanu-Nationalteam / Paddelt Fanny Fischer mit Tante Birgit?

Fünf Potsdamer im Kanu-Nationalteam / Paddelt Fanny Fischer mit Tante Birgit? Von Michael Meyer Eigentlich müssten die Edelkarossen golden glänzen. „Ach, dieses Silber sieht doch gut aus“, meinte gestern Ronald Rauhe, als er und Tim Wieskötter vom KC Potsdam im Autohaus Potsdam Am Stern je einen Mercedes Diesel A 180 als Sponsorgabe überreicht bekamen. Dabei ist Gold auch in diesem Jahr erklärtes Ziel der beiden Olympiasieger und dreifachen Weltmeister im Zweierkajak. Beim Weltchampionat Ende August in Zagreb ist die Titelverteidigung erklärtes Ziel des seit vier Jahren bei allen wichtigen internationalen Regatten ungeschlagenen Duos. „Man kann mit seinen Ansprüchen nicht tiefer gehen“, meint auch Potsdams Erfolgscoach Rolf-Dieter Amend, der Rauhe/Wieskötter in die absolute Weltspitze führte und nach sechs Jahren in dieser Saison wieder als Nationaltrainer für die gesamten deutschen Kajak-Männer mit verantwortlich zeichnet. „Zumal wir hoffen, dass das Manko der letzten Wochen überwunden ist.“ Das Manko – das war Wieskötters Blockade in der Brustmuskulatur, die den Start des Erfolgs- Zweiers am vergangenen Wochenende beim Weltcup in Duisburg bis zuletzt in Frage gestellt hatte (PNN berichteten). „Das ist überstanden“, signalisierte nun Wieskötter. „Ich muss noch zur Massage und Gymnastik machen, aber ich bin wieder auf gutem Weg.“ In Duisburg bezwangen er und Rauhe nach nur zweitägigem gemeinsamem Training über ihre Paradestrecke 500 Meter die internationale Konkurrenz. Allerdings schoben sie sich erst auf den letzten Metern aus dem Mittelfeld ganz nach vorn. „Ich war schon unruhig“, gestand Amend, und Wieskötter sagte: „Ronny als Schlagmann gab zum richtigen Zeitpunkt das Kommando zum Endspurt, ich selbst hätte wohl zu früh angezogen...“ Rauhe/Wieskötter sind nun für die Nationalmannschaft nominiert. Ebenso wie ihre Klubkameradinnen Katrin Wagner-Augustin und Fanny Fischer im Kajak sowie Peter Hörnig im Canadier und der bei Amend in Potsdam trainierende Lutz Altepost (Kajak/Essen). Hörnig muss jedoch noch einen Ausdauerlehrgang und -test in einigen Wochen in Kienbaum bestehen, um sich wirklich Hoffnungen auf EM- und WM-Ticket machen zu können. Offen ist auch noch, in welchen Booten die Frauen paddeln werden. „Hier ist noch nichts wirklich entschieden“, signalisierte deren Heimtrainer Eckehard Sahr, der in dieser Saison auch als Damen-Nationaltrainer fungiert. Nachgedacht wird zum Beispiel über einen Zweier mit Fanny Fischer (19) und ihrer Tante Birgit Fischer (43). Denkbar auch, dass beim Weltcup siegreiche Boote wie die Einer über 500 (Nicole Reinhardt aus Lampertheim) und 1000 m (Wagner-Augustin) sowie der K4 über 500 m (mit Wagner-Augustin) zunächst bei den Europameisterschaften Ende Juli in Poznan Deutschland vertreten. Caroline Kratochwil, Torsten Eckbrett und Falk Zimmermann (alle Kajak) sowie Silvio Richly, Ronald Verch und Florian Heinrich (alle Canadier) vom KC Potsdam, die den Sprung in die Nationalflotte verpassten, sind automatisch für die U23-EM Mitte Juli in Plovdiv qualifiziert. Die Leistungssport-Zukunft Yvette Erlebachs und André Puffs (beide Kajak), die in der Qualifikation scheiterten und für die U23 schon zu alt sind, ist noch offen. Amends Paradeboot plant währenddessen nun für Poznan und Zagreb. „Nach Duisburg ist die innere Ruhe wieder da“, meint Tim Wieskötter. „Die Pflicht haben wir erfüllt, jetzt folgt die Kür.“ Für den Eintrag „Weltmeister 2005“ ist noch ausreichend Platz auf den schon mit Steckbriefen der beiden Asse verzierten Edelkarossen.

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