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Landeshauptstadt: „Seeoper“-Antrag der Grünen abgeschmettert Debatte um Seefestspiele im Stadtparlament

Hermannswerder - Die Potsdamer Grünen sind mit ihrem Engagement zunächst gescheitert, die geplanten Seefestspiele auf der der Halbinsel Hermannswerder auf politischem Weg zu verhindern. Den Antrag der Grünen-Fraktion, den Veranstalter des sommerlichen Open Air-Event andere Standorte prüfen zu lassen, lehnte am Mittwochabend eine breite Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung ab.

Hermannswerder - Die Potsdamer Grünen sind mit ihrem Engagement zunächst gescheitert, die geplanten Seefestspiele auf der der Halbinsel Hermannswerder auf politischem Weg zu verhindern. Den Antrag der Grünen-Fraktion, den Veranstalter des sommerlichen Open Air-Event andere Standorte prüfen zu lassen, lehnte am Mittwochabend eine breite Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung ab.

Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärte seine Bedenken gegen den Grünen-Antrag zur „Seeoper“. Zugleich betonte er, die Stadtverwaltung werde als Genehmigungsbehörde für die Großveranstaltung nach „Recht und Gesetz“ entscheiden. Zudem werde die Verwaltung noch einen Aufstellungsbeschluss für einen zugunsten der Seefestspiele geänderten Flächennutzungsplan einbringen, um das Verfahren rechtssicher zu machen. Der von den Grünen neu ins Spiel gebrachte Ausweichstandort beim Kongresshotel am Templiner See sei ungeeignet, so Jakobs weiter – wegen des Lärms von einer nahen Eisenbahnstrecke. Zudem habe der Veranstalter der Festspiele schon mehrere andere Standorte geprüft.

Dem entgegnete der Grünen-Stadtverordnete Andreas Menzel, er halte seine Bedenken gegen die Festspiele aus Naturschutzsicht aufrecht. Im Zweifel müsste auch das Landesumweltministerium das Verfahren prüfen, warnte Menzel die Stadtverwaltung vor dem Erteilen einer Genehmigung. An der geplanten Stelle für die Bühne gebe es Tafelenten und anderen erhaltenswerte Arten, sagte Menzel. Wegen der Sorge um Flora und Fauna auf Hermannswerder hat bereits der Naturschutzbund eine Klage angekündigt, sollte das Projekt genehmigt werden. Die Organisatoren der Seefestspiele versprechen dagegen eine umweltverträgliche Lösung.

In einem anderen Streitpunkt zu der Veranstaltung sagte Jakobs den Stadtverordneten zu, mit den Organisatoren noch einmal über den gewählten Namen „Seefestspiele“ zu sprechen – im Kulturausschuss hatte es Bedenken wegen einer Verwechslungsgefahr mit den Musikfestspiele Potsdam Sanssouci gegeben.

Die Grünen legten indes gestern nach und wehrten sich gegen Kritik der FDP an ihrem Kurs in der Debatte. Die Jungen Liberalen hatten den Grünen vorgeworfen, ihre Strategie sei für Investitionen in Potsdams Wirtschaft „kontraproduktiv“. Grünen-Kreischef Uwe Fröhlich sagte dazu, Umwelt- und Naturschutz-Interessen könnten auch im Interesse von Investoren sein – gerade bei behutsamer Stadtentwicklung und der Suche nach optimalen Standorten. „Die heutige Attraktivität und Standortqualität von Potsdam am Wasser und in der Natur ist mit dem Engagement der Grünen in der Stadtpolitik untrennbar verbunden.“ Henri Kramer

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