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Landeshauptstadt: Schulen helfen Flutopfern „Kontinuierliche“ Spenden in Sparkassen

Die Flutkatastrophe in Südostasien macht weiterhin Potsdamer Helfer mobil. Gestern ergab eine Umfrage der PNN an Potsdamer Schulen, dass sich jedes Haus mit dem Thema beschäftigt.

Die Flutkatastrophe in Südostasien macht weiterhin Potsdamer Helfer mobil. Gestern ergab eine Umfrage der PNN an Potsdamer Schulen, dass sich jedes Haus mit dem Thema beschäftigt. Ortrud Meyhöfer, Direktorin der Voltaire-Gesamtschule, in der Lindenstraße 32, fasste die Stimmung zusammen. „Es widerspräche unserer Schulkultur, wenn wir einfach zum normalen Unterricht übergehen würden“, sagte Meyhöfer. Die Hilfe ihrer Schule gliedert sich wie in vielen anderen Lehranstalten in zwei Teile. Einmal sammeln die Voltairer Spenden in Form einer Ein-Euro-Aktion. „Wir hoffen dabei auf mindestens 1000 Euro“, so Meyhöfer. Am Tag der offenen Tür am 15. Januar sollen Aktionen in Kooperation mit dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF stattfinden. „Außerdem möchten wir eine Patenschaft für eine betroffene Schule übernehmen, um auch langfristig zu helfen.“ Die Gesamtschule Peter-Joseph-Lenné, Am Humboldtring 17, nimmt ihre Verantwortung ähnlich ernst. Eine Schülervollversammlung fand statt: Am Freitag soll 12 Uhr eine Sofort-Geldspende an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ gehen. Gleichzeitig sollen noch mehr Klassenpatenschaften für einzelne arme Kinder in der gesamten Welt entstehen, bisher existieren Patenschaften für je ein Kind in Mali und Guatemala. „Diese Kinder bekommen aus den einzelnen Klassen rund 30 Euro pro Monat“, sagte Schulleiter Ingo Müller. Mit ähnlichen Aktionen, also Sofortspende und langfristiger Hilfe, wollen Schulen wie das Evangelische Gymnasium Hermannswerder oder das Humboldt-Gymnasium, in der Heinrich-Mann-Allee 103 die Not in den betroffenen Gebieten lindern. Das Einstein-Gymnasium, in der Hegelallee 30, möchte Anfang März ein Benefizkonzert in seiner Aula veranstalten. „Wohin wir die Einnahmen spenden, werden wir noch entscheiden“, so Cornelia Mahling, Leiterin der beiden Schulchöre. „Wir wollen ja helfen, überlegen aber noch wie, weil unsere Kinder meist über kein eigenes Taschengeld verfügen“, sagte dagegen Edith Volkmer, die Schulleiterin der Comenius-Förderschule für geistig Behinderte, Zum Teufelssee 6. Für sie steht zur Zeit im Vordergrund, mit den Schülern die Bilder der Katastrophe aufzuarbeiten. Oft hätten sich ihre Schüler nicht vorstellen können, was in Südost-Asien wirklich passiert sei. „Wenn sie das Ausmaß erfasst haben, sind sie sehr betroffen“, sagte Volkmer. Auch die Sparkassen beobachten die nicht sinkende Hilfsbereitschaft von Potsdamer Bürgern. In den beiden großen Potsdamer Filialen der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) am Luisenplatz und in der Tuchmacherstraße würden auch mehr als eine Woche nach der Katastrophe noch kontinuierlich Spenden eingehen, so MBS-Sprecherin Sabine Dörr. „Die Beträge liegen im Durchschnitt zwischen 30 und 50 Euro, in Einzelfällen auch darüber“, sagte Dörr. Gleichzeitig würden auch viele Kinder und Jugendliche zur Spendenüberweisung greifen, so die Beobachtung von Sparkassen-Mitarbeitern. „Sie liegen meist um die zehn Euro“, so Dörr. Ebenfalls hilfsbereit zeigten sich die Mitarbeiter der Handwerkskammer Potsdam. In einer Mitteilung heißt es, sie hätten sich „entschieden, dieses Jahr auf ihre Weihnachtsfeier zu verzichten und die dafür eingeplanten finanziellen Mittel zu spenden.“ Damit sei eine Spendensumme von 2000 Euro für das Johanniter-Hilfswerk zusammengekommen. HK

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